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Samstag, 18. April 2015

13.Konferenz der Palästinenser in Europa





Palästinenser in Europa und das palästinensische Nationalprojekt

Berlin, 18.04.2015 – Bereits zum 13. Mal findet diesjährig der Palästinensische Kongress für das Rückkehrrecht in einer europäischen Großstadt statt. Bereits zum dritten Mal ist Berlin der Ort, an welchem sich die Verfechter des Völkerrechts und der Humanität versammeln. Dieser Kongress ist eine europäische Initiative von in der Diaspora lebenden Palästinensern und wird u. a. von der Palästinensischen Gemeinschaft in Deutschland e.V. organsiert.

Suhail Abu Shammala, Vorsitzender des Vereins, sieht die Zusammenarbeit der palästinensischen Organisationen äußerst positiv und fruchtbar und erklärt, dass der Kongress ein Zugewinn für alle Palästinenser Europas und ein wunderbares Sprachrohr ist, um gemeinschaftlich aufzutreten und Solidarität für die Palästinenser zu demonstrieren. „Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass wir unsere Identität bewahren und elementare Rechte beschützen und einfordern.“ Auch das Bekenntnis zu den demokratischen Grundprinzipien, zum staatlichen Gewaltmonopol und zur rechtsstaatlichen Ordnung „gehören zu unserem Selbstverständnis. Wir akzeptieren auch keinen Antisemitismus oder anderweitigen Rassismus, welcher sich gegen die Prinzipien der Völkerverständigung und die Grundsätze der Freiheit wendet, in unseren Reihen.“ Die Organisatoren „vermitteln diese Prinzipien in ihren Veranstaltungen genauso selbstverständlich wie das Bekenntnis zur Gewaltfreiheit“, gibt Abu Shammala die Prämissen der Organisatoren wieder.

Auf diesem jährlich stattfindenden Kongress fordern die palästinensischen Organisationen in Europa das elementare Menschenrecht auf Heimat für die Palästinenser ein. Ferner wird im Rahmen dieses Kongresses dem kollektiven Recht auf Rückkehr Geltung verschafft, welches jährlich durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen bestätigt wird und sich in der UN-Resolution 194 manifestiert. In Folge dessen appellieren die palästinensischen Organisationen an die Bewahrung von Menschenrechten und das Selbstbestimmungsrecht jedweden Volkes gegen Willkür, Unterdrückung und Besatzung.

Der Kongress ist mittlerweile zu einem populären Sprachrohr für alle Multiplikatoren der palästinensischen Thematik geworden, auf dem in den vergangenen Jahren unter anderem Fadwa Barghouti, Salah Salah, Raif Hussein wie auch Dr. Mustafa Barghouti Gastreden hielten, welche die gesamte Bandbreite der palästinensischen Gesellschaft abbildeten.

Ferner haben verschiedene Persönlichkeiten aller Religionen und Nationalitäten internationalen Renommees, wie der niederländische Ministerpräsident a.D. Dries van Agt, die Gattin des Vorsitzenden der EZB a.D., Gretta Duisenberg, Erzbischof Dr. Attallah Hanna, Menschenrechtsanwältin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes Felicia Langer, wie auch Luisa Morgantini, stellvertretende Vorsitzende des Europäischen Parlaments a.D. an den letztjährigen Konferenzen teilgenommen und Grußworte gehalten. 2004 waren Dr. Azmi Bishara und der damalige palästinensische Botschafter in Deutschland Abdallah Frangi zu Gast. 2010 sprach die Tochter des ehemaligen Zentralratsvorsitzenden der Juden in Deutschland Evelyn Hecht-Galinski und die Bundestagsabgeordnete Annette Groth im Berliner Tempodrom.

„Diesjährig freuen wir uns außerordentlich auf die Redebeiträge von den Europaabgeordneten Norbert Neuser und Pat Sheehan, wie auch den Bundestagsabgeordneten Wolfgang Gehrcke. Zudem beehren uns mit John Finnie, Hugh Dykes, Lord Norman Warner und Baroness Tessa vier Abgeordnete des britischen Unterhauses mit Ihrer Anwesenheit und einem Grußwort. Ferner ist es uns ein Privileg die palästinensische Botschafterin in Deutschland Dr. Kholuod Daibes, den marokkanischen Justizminister Mustafa Ramid, Vater Manuel Musallam aus Gaza, wie auch den stellvertretenden Vorsitzenden der türkischen Regierungspartei für Gerechtigkeit und Fortschritt(AKP) Prof. Dr. Yasin Aktay begrüßen zu dürfen,“ gibt Abu Shammala über die Vielfalt der Beiträge und Redner zu Protokoll.

Dieser Kongress ist eine besondere Gelegenheit, mit Palästinensern und Freunden des palästinensischen Volkes in Europa zusammenzutreffen und sich mit diesen für ihr Engagement für Freiheit, Selbstbestimmung und Rückkehr zu solidarisieren.

PGD Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland e.V.

Wissmannstraße 9 
D-12049 Berlin 

Tel.: +49 (030) 89398835
Fax: +49 (030) 89398836
Web: www.pgd-online.de

Samstag, 23. Februar 2013

Offener Brief - An den Vertreter des Hohen Flüchtklingskommissars der UNO in Berlin (UNHCR)

Palästinensische und arabische Vereine in Berlin - Offener Brief - An den Vertreter des Hohen Flüchtklingskommissars der UNO in Berlin (UNHCR) - Herrn Lindenbauer - 

Wallstraße 9-13 - 10179 Berlin - gfrbe@unhcr.org

 22. Februar 2013



Sehr geehrter Herr Lindenbauer, 

wir wenden uns heute an Sie, um unsere Trauer und Verzweiflung über die Situation der leidenden Menschen in Syrien und in den Flüchtlingslagern in Jordanien, dem Libanon, der Türkei und im Irak zum Ausdruck zu bringen und Sie zu bitten, nicht nachzulassen mit Ihren Bemühungen, diesen Flüchtlingen zu helfen. Wir wissen, wie sehr Sie und Ihre Mitarbeiter sich bemühen, den Leidenden zu Hilfe zu kommen und ihnen das Lebensnotwendigste zu bringen.

Wir wissen, dass Sie sich um das Schicksal dieser Menschen genauso sorgen wie wir und die Verantwortlichen zum Handeln aufgefordert haben. Dafür sind wir Ihnen und den Mitarbeitern von UNWRA zutiefst dankbar.

Besonders wir Palästinenser, die seit 1948 ein Flüchtlingsschicksal erleiden, ertragen die Berichte und Bilder nicht mehr über die Zerstörung von Syrien, die Tausende von Flüchtlingen, das elende Dasein in den großen Flüchtlingscamps jetzt im Winter. Die Jordanier, Libanesen und Türken leisten in großem Maße Hilfe, sie sind aber völlig überfordert und haben kaum Unterstützung aus Europa. Sie wissen wie wir, in welchem Maße sich Europa abschottet und kaum Mitleid hat mit den Ertrinkenden vor Europas Grenzen, obwohl es doch so wenige sind, die versuchen, hierher zu kommen.

Seit 1948, seit der Vertreibung der Palästinenser aus ihrer Heimat leben viele noch heute in Flüchtlingslagern im Libanon, in Jordanien und in Syrien. Durch Kriege wurden die Flüchtlinge, die im Irak lebten, getötet oder wieder vertrieben oder aus Kuwait ausgewiesen, andere litten im libanesischen Bürgerkrieg, Menschen, die nach Gaza geflüchtet waren, erleben bis heute willkürliche Bombardements der israelischen Armee.

Wir beweinten jedes Mal nicht nur die Toten, sondern litten mit den Menschen, deren Häuser und Lebensgrundlage wieder und wieder zerstört wurden. 

Deshalb fühlen wir einen großen Schmerz mit dem syrischen Volk, das viele Palästinenser als Flüchtlinge aufgenommen hat, die heute in Syrien leiden wie die anderen Zivilisten, die versuchen zu fliehen oder in den Flüchtlingslagern ausharren und zum Teil ohne Versorgung und medizinische Hilfe sind.

Unsere größte Angst betrifft diese Menschen in den palästinensischen Flüchtlingslagern in Syrien, zu denen Sie bis heute nicht vordringen konnten, um ihnen Nahrung, Kleidung, Zelte oder medizinische Hilfe zu bringen. Hunderte wurden getötet, viele verletzt, obwohl die Flüchtlingslager neutral und nicht Teil der Auseinandersetzungen sind. Zumindest bemühen sich die Verantwortlichen in den Lagern um die Neutralität, was ihnen leider nicht immer gelingt.

Wir Palästinenser hier in unserer sicheren Situation in Deutschland würden gerne mehr tun, um den Menschen in Syrien zu helfen. Aber wie so oft in unseren langen Jahren des Exils müssen wir wieder hilflos und nur von weitem Tod, Verletzung, Vertreibung und Leid der anderen miterleben.

Und wenn dieser Krieg in Syrien vorbei sein wird, kehren die Flüchtlinge aus Yarmouk nicht nach Hause zurück, sondern in das Flüchtlingslager Yarmouk und in die anderen Lager in Syrien und warten wie wir darauf, eines Tages nach Palästina zurückkehren zu können.

Wir möchten aufschreien und die Weltgemeinschaft auffordern: Helft den verletzten, den hungernden, den notleidenden Flüchtlingen.

Sehr geehrter Herr Lindenbauer, Sie verstehen, wie sehr wir uns nach einem Ende der Gewalt und nach Frieden sehnen. Deswegen haben wir uns entschlossen, Ihnen unseren Schmerz zu beschreiben und unseren Dank auszusprechen für Ihre Hilfe.

Palästinensische und arabische Vereine in Berlin - Ansprechpartner Dr. D Ahmad Muhaisen

Samstag, 10. November 2012

Am 16.11 berichtet Saeed Amireh über die Lage in Palästina in der TU - Berlin




Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,

es ist wieder soweit, seit Sonntag, den 4. November 2012, hat die Deutschland Tour von Saeed begonnen.

Saeed Amireh (21) aus Ni'lin, einem 5.000 Einwohner Dorf in der Westbank.
Saeed, Mitglied von Ni'lins 'Popular Committee', wird von dem Widerstand seines Dorfes gegen die Mauer berichten, von dem brutalen Versuch der Besatzer den Widerstand zu brechen und mit uns darüber diskutieren, was wir in Deutschland dazu beitragen können, um die Mauer zu Fall und die Besatzungsmaschinerie zum Stillstand zu bringen.

Am  kommenden Freitag, den 16. November 2012, öffnet das Audimax H0105 in der  TU - Berlin in der Straße-des-17.Juni. Nr. 135 - 10623 Berlin ab 18:30:00 Uhr wieder seine Pforten.

Außer in Berlin wird Saeed wird im November in folgenden Städten auftreten: Bonn(04.),  Kassel (05.),  Göttingen (06.), Mainz (07., 09.), Wiesbaden (08.). Freiburg (11.),, Frankfurt-Main (12.), München (14.), Pößneck (15.),  Herford (20.), Bielefeld (21.), Hamburg (22.), und Lübeck (23.),   Weitere Informationen finden Sie hier.



'To resist is to exist!' - Saeed Amireh berichtet aus Ni'lin

Saeed Amireh (21) kommt aus Nilin, einem in Zone 'C' der Westbank gelegenen Dorf mit 5.000 Einwohnern, das drei Kilometer östlich von der Grünen Grenze und 17 Kilometer westlich von Ramallah liegt, dem Amtsitz der palästinensischen Autonomiebehörde..

Die grösste Bedrohung für Ni'lin ist der unaufhörliche Landhunger der nahe gelegenen zionistischen Siedlungen sowie der 'Apartheid Mauer', die das Dorf von beinahe der Hälfte seines Landes abzuschneiden droht.

Widerstand gegen die Mauer

Der Widerstand Ni`lins gegen die Mauer begann im Jahr 2004. Bis zum Jahr 2008 vermochten die Bewohner die Mauer mit den Mitteln des Protests und mit der Unterstützung von Anwälten aufzuhalten.
Nachdem jedoch das Oberste israelische Gericht im Mai 2008 den Bau der Mauer auf dem Land Ni`lins genehmigt hatte, schlugen die Besatzer die andauernden Proteste mit kaum vorstellbarer Gewalt nieder.

Anfang Juli 2008 wurde Ni`lin einer viertägigen Ausgangssperre unterworfen, welche die israelische Besatzungsarmee nutzte, um eine Spur der Verwüstung durch das Dorf zu ziehen.


Im Juli 2008 erschossen die Besatzer den zehnjährigen Ahmad Moussa, in Anwesenheit des damals 16-jährigen Saeed. Am Tag der Beerdigung Moussas erschossen sie den siebzehnjährige Yousuf Amireh. Ende 2008 wurden der zweiundzwanzig jährige Arafat Khawaje und der achtzehn jährige Mohammed Khawaje bei Protesten gegen den Überfall auf Gaza erschossen. Zuletzt fiel im Mai 2009 der 36-jährige Aqil Srour israelischen Kugeln zum Opfer.

Seitdem wurden hunderte von Protestierende  angeschossen und teilweise schwer verletzt: einige trugen bleibende Behinderungen davon.

Familie Amireh im Fadenkreuz

Nachdem sich der Vater Saaeds, Ibrahim Ibrahim, dem Ni`liner Volkskomitee angeschlossen hatte, rückten er und seine Familie in das Fadenkreuz der Besatzer.

Seit 2008 wurde das Haus der Familie 25-mal Ziel von Durchsuchungen.
Ibrahim wurde für seine Aktivitäten mehrfach verhaftet, verlor seine israelische Arbeitserlaubnis und damit seine Haupteinkommensquelle.
Saeed wurde Ende 2008, kurz vor seiner Schulabschlssprüfung festgenommen und für vier Monate inhaftiert. Dadurch lernte er die Brutalität und die Infamie der israelischen Militärjustiz aus nächster Nähe kennen.
Anfang 2010 wurde Saeeds Vater wegen der Organisation illegaler Demonstrationen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Botschafter des Widerstands

Saeed schloss sich trotz der Repressionen dem 'Popular Committee' Ni`lins an und begann nach Wegen zu suchen, um Unterstützung für N`ilin zu organisieren.

Nach einer erfolgreichen Kampagne für die Freilassung seines Vaters suchte er nach weiteren Möglichkeiten, um Unterstützung im Ausland zu gewinnen. Dazu verließ er 2011 erstmals sein Heimatdorf, um auf einer Veranstaltungstour in Europa neue Unterstützer zu gewinnen.

In den diesem Jahr reist Saeed erneut durch Europa und wird dabei auch einen Stop in verschieden Städten in Deutschland einlegen, um über die aktuelle Situation in Ni`lin und die Entwicklung in der besetzten Westbank berichten. Darüber hinausgehend wird er die Frage diskutieren, wie der Widerstand über Ni`lin hinaus ausgebreitet werden kann und was wir in Deutschland dazu beitragen können, um die Mauer zu Fall und die israelische Okkupations- und Vertreibungsmaschinerie zum Stillstand zu bringen.

Auch wird er über die drastische Lage, der mehr als 8000 Gefangenen Palästinenser in den zionistischen, israelischen Gefängnissen reden.



Eintritt: Frei, Spenden erbeten.


Hier eine Zusammenfassung alle Veranstaltungen mit Saeed Amireh über den gewaltfreien Widerstand in Palästina, 4.-23. November in Deutschland:

Sonntag 04.11 MIGRApolis-Haus der Vielfalt Bonn, Brüdergasse 16-18, Bonn 15.00 Uhr
Montag, 05.11 Cafe Buch-Oase, Kassel 19.00 Uhr
Dienstag, 06.11 Theologicum, Uni Campus, Hörsaal T02 (im Kellergeschoß), Göttingen 19.00 Uhr
Mittwoch, 07.11 Johannes Gutenberg-Universität Mainz - Philosophicum - Hörsaal P6, 20.00 Uhr
Donnerstag, 08.11 Hilde-Müller-Haus, Wallufer Platz 2, Wiesbaden 19.00 Uhr
Freitag, 09.11 deutsch-muslimischen Gemeinde Mainz
Sonntag, 11.11 Jos Fritz Café, Wilhelmstraße 15, Freiburg 19.00 Uhr
Montag, 12.11 DGB Haus Raum 3, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77, Frankfurt-Main 19.00 Uhr
Mittwoch, 14. November EineWeltHaus, großer Saal, Schwanthaklerstr. 80, München 19.00 Uhr
Donnerstag, 15. November Dr.-Külz-Str Pößneck, 17.00 Uhr
Freitag, 16. November TU Berlin, 19.00 Uhr
Dienstag, 20. November Jugendzentrum VILLA Bünde Herford
Mittwoch, 21. November VHS Bielefeld 19.00 Uhr
Donnerstag, 22.November UNI Hamburg
Freitag, 23. November Lübeck

Dienstag, 28. Februar 2012

Bericht 3sat: Abdallah Frangis Biografie




Ein Leben für Palästina
Abdallah Frangis Biografie "Der Gesandte"
Abdallah Frangi war vier Jahrzehnte lang das Gesicht und die Stimme Palästinas in Deutschland. Jetzt hat er ein Buch über sein Leben geschrieben. "Der Gesandte - mein Leben für Palästina" ist ein einzigartiges Dokument eines palästinensischen Botschafters in Deutschland.
Abdallah Frangi wurde 1943 in Beersheva im damaligen Palästina geboren und wuchs in einer einflussreichen Beduinenfamilie auf. 1948, als der Staat Israel gerade gegründet worden war, wurde die Familie vertrieben und landete in einem Flüchtlingslager. Dort formierte sich erstmals die palästinensische Widerstandsbewegung Al-Fatah. Als Mitte der 1950er Jahre die israelische Armee den Gazastreifen besetzte, wurde die Familie Frangi erneut vertrieben.

Leben in Deutschland
Anfang der 1960er Jahre kam Frangi nach Deutschland. In Frankfurt am Main studierte er Medizin und Politik. Hier lernte er auch seine spätere Frau Benita kennen. Erstmals wird er damit konfrontiert, staatenlos zu sein - eine prägende Erfahrung. Frangi geriet in den Sog der Studentenbewegung und engagierte sich von Deutschland aus für die palästinensische Sache. Im "Club Voltaire" in der Frankfurter Innenstadt fand er damals Gleichgesinnte und den intellektuellen Austausch. Ein herber Rückschlag für die Sache Palästinas kam bei den Olympischen Spielen 1972. Das palästinensische Kommando "Schwarzer September" verübte ein Massaker an israelischen Sportlern. Frangi wurde zum Sicherheitsrisiko und über Nacht ausgewiesen. "Das Bild, das ich mir von Deutschland gemacht hatte, war zerstört," schreibt er in seinem Buch.

Israel schickte als Reaktion Mordkommandos, denen viele Kampfgefährten und Freunde Frangis zum Opfer fielen. Er selbst überlebte einen Anschlag nur knapp. 1974 schließlich wurde er offizieller Vertreter der PLO in Deutschland. Im Bonner Vorort Meckenheim lebte er mit seiner Familie. Sein Freund und Mentor, Palästinenserpräsident Jassir Arafat, ging bei ihm ein und aus. Frangi zog diplomatische Fäden in die Bonner Republik und traf Politiker wie Helmut Schmidt, Hans-Dietrich Genscher oder Heidemarie Wieczorek-Zeul. Zu Hans-Jürgen Wischnewski entwickelte er eine tiefe Freundschaft.

Der Lohn seiner Arbeit: 1993 wurde die palästinensische Flagge vor dem Büro Palästinas in Bonn gehisst. Ein Jahr später übergab die Bundesdruckerei die ersten Pässe an die Palästinenserbehörde. Der Frieden mit Israel war zum Greifen nah, doch der Mord an Yitzhak Rabin, der Bau israelischer Siedlungen und zwei Intifadas torpedierten den Friedensprozess. Heute trennt eine Mauer Israelis von Palästinensern. 2005 verließ Frangi Deutschland und wurde später außenpolitischer Berater des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas. Ihre Lebensaufgabe: ein Palästinenserstaat neben Israel.

Manifest der Versöhnung
Trotz aller Kritik ist sein Buch keine Hasspredigt gegen Israel und Frangi kein Fanatiker. Sein Zuhause bleibt das diplomatische Parkett. Abdallah Frangis Biografie ist spannend geschrieben wie ein Agententhriller - ein Manifest der Versöhnung. Dass sich die deutsche Außenpolitik seit Jahren für einen Palästinenserstaat einsetzt, bleibt sein Verdienst. Doch Abdallah Frangi weiß: Seine Mission ist noch lange nicht beendet.


Abdallah Frangi
"Der Gesandte: Mein Leben für Palästina. Hinter den Kulissen der Nahost-Politik"
Heyne 2011
ISBN-13: 978-3453193543
http://www.amazon.de/Gesandte-Pal%C3%A4stina-Hinter-Kulissen-Nahost-Politik/dp/3453193547

Mittwoch, 15. Februar 2012

Solidaritätskundgebung für Adnan Khader, palästinensischer Gefangener im Hungerstreik


Solidaritätskundgebung für Adnan Khader,

palästinensischer Gefangener im Hungerstreik



PalästinenserInnen gegen Apartheid

rufen zu einer Kundgebung auf


Donnerstag den 16. Februar 2012
10:30 bis 11:30 Uhr
Auswärtiges Amt am Werderscher Markt 1,
Berlin-Mitte

Der 33-jährige Palästinenser Adnan Khader befindet sich seit 61 Tagen in Hungerstreik, um gegen seine Administrativhaft (ohne Anklage, Aussicht auf ein Gerichtsverfahren oder anwaltlichen Beistand, ohne Besuchsrechte) und gegen seine unmenschliche und entwürdigende Behandlung durch die israelische Besatzungsbehörde und Polizei zu protestieren, die massiv gegen die Genfer Konvention für das humanitäre Völkerrecht verstoßen.

Adnan Khader befindet sich derzeit im Krankenhaus, ans Bett gefesselt und es wird ihm, wie jegliche anderen Rechte, eine unabhängige medizinische Untersuchung verweigert. Die israelischen Behörden ignorieren seinen lebensbedrohlichen Zustand und verstoßen damit gegen internationale Richtlinien (Ärzte für Menschenrechte; Addameer).

Adnan Khader ist nur einer von Tausenden palästinensischen Gefangenen (darunter viele Kinder und Jugendliche), die unter schlimmsten Haftbedingungen in israelischen Gefängnissen sitzen und jahrelang auf ihre gerichtliche Verfahren warten. (Marwan Barghouti, Ahmad Saadat, Abdallah Barghouti, ...)

Wir, die „PalästinenserInnen gegen Apartheid“, verurteilen auf das Schärfste das Vorgehen der israelischen Besatzungsbehörden und fordern die deutsche Regierung und die internationale Gemeinschaft auf, Druck auf "das zionistische Regimel" auszuüben, bevor es spät wird.

Wir rufen alle Menschen auf, die sich für die universalen Menschenrechte einsetzen, sich uns anzuschließen und mit den politischen palästinensischen Gefangenen zu solidarisieren, um Adnan Khader und alle anderen Gefangenen eine Stimme und ein Leben in Freiheit und Würde zu geben.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Solidaritätskundgebung mit den palästinensischen Gefangenen im Hungerstreik


Zeit
Samstag, 15. Oktober · 12:30 - 15:30

Ort
Brandenburger Tor/Pariser Platz







Palästinensische Gefangene in Haftanstalten der israelischen Besatzung erheben sich gegen die menschenunwürdige Behandlung.

Am Dienstag, 27. September traten die Gefangenen in einem unbefristeten Hungerstreik ein.

Das Kommunique der linken palästinensischen Organisation eröffnete „die Schlacht um die Würde“ und gegen die „hasserfüllten faschistischen zionistischen Apparate, darunter die Abteilung für Gefängnisse“.

Alter Kampf erneuert sich


Die Geschichte der palästinensischen Gefangenen ist so alt wie die Besatzung selbst, da diese im Zusammenhang mit dem palästinensischen Widerstand begann. Über Jahrzehnte gerieten Tausende palästinensische Kämpfer in Gefangenschaft. Palästinenser wurden vor israelischen Militärgerichten zu vergleichbar hohen Strafen verurteilt. Als „Staatenlose“ genossen sie weder den Status von Kriegsgefangenen noch die normalen Rechte, welche üblichen Häftlingen zuteilt werden.

Seit den frühen 1970er Jahren mussten die palästinensischen Gefangene die elementarsten Rechte (Schreib- und Lesematerial, Nachrichten, Bildung, Pausen, Gemeinschaftsräume, Familienbesuch.. usw.) einzeln erkämpfen.

Dies taten sie in einer Reihe von Hungerstreiks und Aufständen.

Die Gefangenenbewegung bildet einen wesentlichen Bestandteil des politischen Bewusstseins der Palästinenser in den besetzten Gebieten. Seit dem Oslo-Abkommen trat die Frage der Gefangenen in den Hintergrund.

Mit dem Beginn der Intifada im Jahr 2000 explodierte erneut die Anzahl von politischen Gefangenen. Anders als vor Oslo, befinden sich die Gefängnisse außerhalb des Westjordanlandes und Gazas und sind für die Angehörigen schwer erreichbar. Allmählich nahmen die israelischen Regierungen die elementaren Rechte zurück und die Gefangenen werden erneut in einer rechtlosen Situation jenseits von allen internationalen Konventionen unter unmenschlichen Bedingungen gehalten.

Heute leben mehr als sechs tausend palästinensische politische Gefangene in israelischen Gefängnissen. Rechte auf Bildung, Versammlung, Familienbesuch und Arztbesuch werden stark eingeschränkt.

Für die kleinsten Vergehen werden willkürliche und lange Einzelhaftstrafen und hohe Geldstrafen verhängt. Nahrungsmittel werden knapp gehalten und Gefangene sind gezwungen, zu Wuchererpreise „Extras“ in den Gefängniskantinen zu kaufen.

Der Generalsekretär der PFLP, Ahmad Saadat, ist ungeachtet seiner gesundheitlichen und psychischen Lage seit drei Jahren in Einzelhaft. Eine Bestrafung, die mit dem Vorfall begann, dass er einem anderen Gefangenen eine Zigarette gab.

Auch der am 15. April 2002 von den israelischen Besatzungstruppen in Al-Bireh-Bezirk in Ramallah entführt wurde, Marwan Barghouti das gewählte Mitglied des Palästinensischen Parlaments und Fateh Leader ist seit 9 Jahren in Einzelhaft. Nach seiner Festnahme wurde Marwan Barghouti zur „Russischen Verbindung„ in Jerusalem verschleppt, wo man ihm extremer physischen und psychischen Misshandlung unterzog. Seine Haft, die Verschleppung zu israelischem Territorium und die anschließende Misshandlung durch seine Kidnapper.



Forderungen nach menschlicher Würde

Mit ihrem Hungerstreik nehmen die palästinensischen Gefangenen den Kampf um ein menschenwürdiges Leben wieder auf. Sie fordern:

-Befreiung aller palästinensischen Gefangenen. und so lange ...

1. Beendigung der Einzelhaftstrafen, insbesondere für den Generalsekretär der PFLP Ahmad Saadat, der seit drei Jahren durchgehend in vollkommener Isolation lebt und den Fateh Leader Marwan Barghouti.

2. Wiederherstellung der Rechte der Gefangenen, die von den Gefängnisverwaltungen zurückgenommen wurden.

3. Einstellung der systematischen Demütigungen der Angehörigen an den israelischen Militärsperren auf dem Weg zu Gefängnisbesuchen.

4. Einstellung willkürlicher Besuchverbote, insbesondere der Palästinenser aus dem Gazastreifen.

Die Gefangenen sehen den Kampf um ihre Menschenwürde als Teil des politischen Kampfes der Palästinenser um ein menschenwürdiges Leben und gegen die verbrecherische israelische Besatzung.

Humanitäre und politische Solidarität ist verlangt !!!!!

Die Tatsache, dass es bei diesem Hungerstreik um die elementarsten Menschenrechte geht, ist ein weiterer Hinweis darauf, dass die Bewegung sowohl politisch als auch in den Gefängnissen wieder auf dem Nullpunkt ist.

Die Kapitulation und das Schweigen der internationalen Behörden, sowie die EU - Staaten und die UNO ermutigt die israelischen Regierungen zur Rücknahme aller erkämpften Rechte, auch jene der Gefangene.

In Abwesenheit medialer Aufmerksamkeit und in Anbetracht des menschenverachtenden Charakters und der ebensolchen Politik des Zionistenstaates, ist mit Repression bis hin zu Todesfällen zu rechnen.

Gestern isolierte die Gefängnisverwaltung 28 Gefangene, die als „Agitatoren“ bezeichnet wurden.

Wir rufen alle solidarischen Menschen zur Solidarität mit den palästinensischen Gefangenen auf. Menschenrechtsorganisationen sind aufgefordert, zur unmenschlichen Lage in den israelischen Gefängnissen Stellung zu nehmen und Maßnahmen zu ergreifen.



Versanstaltung auch im Facebook

Montag, 11. Juli 2011

Aktion Stempel (State of Palestine)


hol dir dein Stempel (State of Palestine) auf deinem Reisepass in Berlin

Montag, 18. Juli um 11:00 - 19. Juli um 16:00

am Checkpoint Charlie Kreuzberg

in Facebook auch zu finden


Live and work in Palestine

Live with the new fact about having the stamp of the State of palestine on your passport, all people are welcome to have the stamp on there passport
when ever they want

E-Mail
kh.jarrar@gmail.com

Telefon
0599 303232

Montag, 1. März 2010

Brief an Arabische und palästinensische Vereine in Berlin

weiter geleitet .....

M E L Z E R V E R L A G
Frankfurter Str.. 92– 63263 Neu Isenburg – Tel.: 06102-368768 / Fax.: 06102-369769


Arabische und palästinensische Vereine in Berlin

Betr.: UN-Report über den Gaza-Konflikt

Sehr geehrter Herr Dr. Muhaisen,

wer weiß besser als Sie und Ihre Mitstreiter, wie wichtig und notwendig
der UN-Bericht von Richard Goldstone für unsere gemeinsame Sache ist.
Es ist kein Wunder, dass dieser ehrliche und aufrichtige Bericht von der
israelischen Regierung so bekämpft wird, dass manche sich nicht schämen,

Richard Goldstone, der selber Jude ist, vorzuwerfen, er sei ein Antisemit,
kürzlich nannte ihn jemand sogar einen "Verräter". Ja, er hat die Lüge verraten und die Wahrheit geschrieben.

Israel hat sich eine Strategie ausgedacht, die es gegen jede Kritik immun
macht. Wer Israel kritisiert, wird als Antizionist und Antisemit hingestellt.
Es erinnert an die Rhetorik des amerikanischen Senators Joseph McCarthy.

Was ihm nicht passte, pflegte er zu verleumden als "un-American Activities",
im Deutschen hieß das "unamerikanische Umtriebe".

Es gibt Juden, die das nicht hinnehmen können und wollen.
Zu denen gehören ich und meine Mitstreiter. Wir haben deshalb die ungeheure Aufgabe auf unsere Schultern genommen, den Report von

Richard Goldstone ins Deutsche zu übersetzen und ihn als Buch herauszugeben,
weil es uns nicht genügte, dass er als Datei irgendwo im Internet vorhanden ist.

Erst als dickes, 800-Seiten-Buch macht es wirklich Eindruck und kann die Menschen überzeugen.

Für die Übersetzung und den Druck haben wir schon sehr viel Geld aufbringen müssen.

Um aber das Buch in Deutschland und darüber hinaus im deutschsprachigen Raum,
also auch in Österreich und in der Schweiz, bekannt zu machen und seine Wirkung
zu verstärken, ist eine Werbekampagne notwendig, für die uns aber leider die Mittel fehlen.

Deshalb wende ich mich auch an Sie, die arabischen und palästinensischen Vereine in Deutschland, mit der Frage, ob Sie helfen könnten, die Mittel für eine solche Werbekampagne für den Goldstone-Report aufzubringen. Dann könnten wir in der Fachpresse und in den wichtigsten Zeitungen Anzeigen schalten.

Ich habe mit voller Absicht den Preis dieses wichtigen Buches bei nur
25,- Euro festgelegt, damit sich auch junge Menschen und Studenten den
Report leisten können für ihre politische Arbeit oder auch für ihr Studium.

Man sollte dieses Buch auch jedem Bundestagsabgeordneten in die Hand
drücken und jedem VIP in Deutschland aus den Bereichen Politik, Medien
und Universitäten, denn dort werden die Meinungen gebildet.

Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft, sich in dieser Sache zu engagieren.
Durch Ihren Brief an Mr. Goldstone, den wir übrigens in der "SEMIT" ab-
drucken wollen, haben Sie ja schon bewiesen, dass Ihnen und Ihren
Freunden die Bedeutung des Reports wohl bewusst ist.

Ich hoffe, Sie haben mit Ihren Bemühungen Erfolg.
Mit freundlichen Grüßen

Abraham Melzer


über den Melzer Verlag, bitte hier klicken


hier kann man das Buch bestellen:


Freitag, 13. November 2009

One injured at weekly Bilin demo 13.11.09 by haitham al katib



Marking the fifth anniversary of Abu Ammar (Yasser Arafat) martyrdom and solidarity with Mohammed Baraka
One injured and dozens suffered tear gas inhalation at the weekly demonstration in Bilin
Friday, 13 \ 11 \ 2009


Directly after the Friday prayers, Bilin citizens gathered in a large demonstration, in response to a call from the Poplar Committee Against the Wall. They were joined by international and Israeli activists, as well as a group of members and supporters of the Democratic Front for Peace and Equality (Hadash) and a delegation of members of the Palestinian People's Party. The protest was led by Mohammed Baraka - the front's general secretary and member of the Israeli Knesset. One international activist was injured and dozens suffered tear gas inhalation at the weekly demonstration in Bilin.

The demonstrators have raised dozens of Palestinian flags and pictures of the late martyr Abu Ammar, along with banners marking the fifth year of his martyrdom, emphasizing their loyalty to his soul. Other banners expressed solidarity with Mohammed Baraka, who will stand on trial in front of an Israeli court next week as a result of his participation in one of the Bilin weekly demonstration in 2005. Mr. Baraka expressed his commitment to participating in the popular demonstrations against the Wall, settlements and occupation, and his determination to participate regardless of the decision of the court. In his words, even if the judge ruled to imprison him for his activities connected to defending the Palestinian land and nation, it would be an honor to serve his sentence.




Demonstrators wore t-shirts with a slogan commemorating the twentieth anniversary of the fall of the Berlin Wall - From Berlin to Bilin, The Wall Shall Fall - to emphasize the destruction of the Wall in Bilin and the whole Palestine was inevitable, similarly to what happened in Berlin 20 years ago. They also chanted slogans against the Wall, showing their determination to continue in their resistance, which has started almost five years ago, until the wall built on their land falls.

Speeches were held by members of the Popular Committee, members of Knesset, activists from Israeli group Shministim and members of Irak Veterans against the War from the United States. Then the demonstrators marched towards the Wall. Straight after they reached the Wall, the army declared the area a closed military zone, and, within seconds after the announcement, started shooting tear gas. At the beginning the army was throwing individual tear gas canisters at the crowd, however, after some demonstrators attempted to hang banners and Palestinian flags on the barrier, they started using a machine that shoots around 30 tear gas bombs at a time. Dozens suffered severe tear gas inhalation, including Mohammed Baraka, and one international activist, Kyle (32) from the United States was injured after he was trying to escape from the tear gas. His injury, bleeding from his head, required hospital treatment and a number of stitches.

Dienstag, 27. Oktober 2009

Zweifelhafte Personenkontrollen durch israelische Agenten auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld


Israelische Sicherheitskräfte nehmen auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld zweifelhafte Personenkontrollen vor. Die Agenten des Geheimdienstes Schabak befragen nicht nur Passagiere, sondern regelmäßig auch Begleitpersonen, die nicht auf einen Flug nach Tel Aviv gebucht sind. Dabei fordern sie auch Einblick in deren Personalausweis oder Reisepass. Wiederholt haben israelische Sicherheitskräfte auch außerhalb des ihnen zugeteilten Check-in-Bereichs Personen kontrolliert. In einem Fall folgten sie der Ehefrau eines Passagiers bis in den Buchladen des Flughafens und fragten sie dort über die Reisegründe ihres Mannes aus. Die meisten Reisenden haben den Eindruck, sie seien verpflichtet, auf die Fragen der Kontrolleure zu antworten. Ein Sprecher des Bundespolizeipräsidiums Potsdam dagegen sagte dem SPIEGEL, den Israelis würden "keinerlei hoheitliche Befugnisse eingeräumt". Die Befragungen seien daher für den Fluggast freiwillig. Auch für Begleitpersonen bestehe "keine rechtliche Verpflichtung, gestellte Fragen zu beantworten". Es habe bereits in der Vergangenheit Beschwerden über die israelischen Kontrollen gegeben, so der Polizeisprecher. Auch ein mit der Materie vertrauter israelischer Geheimdienstagent nannte das Gebaren seiner Kollegen in Schönefeld "seltsam".



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#© DER SPIEGEL 44/2009
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Donnerstag, 22. Oktober 2009

Norman Paech zu zwei Vorträgen in Berlin



http://www.deutscher-friedensrat.de/fotogalerie/oberhof01.jpg

wir weisen auf zwei Veranstaltungen mit Prof. Norman Paech (Hamburg) hin:

Mittwoch, 28.10.2009, 18.15 Uhr, Arnimallee 22 (zwischen Fabeckstr. und Takustr.) Kleiner Hörsaal
Erster Vortrag der diesjähringen FU-Ringvorlesung " Frieden - Umwelt - Demokratie " (Organisation Prof. Reich):
"Israels Überfall auf Gaza,
Vorgeschichte, Verlauf und Folgen vom Standpunkt des Völker- und Menschenrechts"

Dienstag, 17. 11. 2009, 19.00 Uhr (Oekumenisches Zentrum) Haus der Kirche Goethestr. 27-30 10625 Berlin
Der Israel-Palästina-Konflikt / Völkerrecht und Auswege

Anbei ein Artikel von Norman Paech über seinen jüngste Reise nach Gaza.


Sonntag, 4. Oktober 2009

Interview mit Rabbinern 2009




Interview mit Rabbinern 2009 in Berlin über den Zionismus und das wahre Judentum, 1. von 9 Teilen, anläßlich des internationalen Jerusalem -Quds- Tages. Deutsch und Englisch untertitelt.

Teil 2 von 9
Teil 3 von 9
Teil 4 von 9
Teil 5 von 9
Teil 6 von 9
Teil 7 von 9
Teil 8 von 9
Teil 9von 9

Samstag, 6. April 2002

Palästinenser in Deutschland - "Da kommt etwas hoch"

04.04.2002

"Da kommt etwas hoch"

Von Süleyman Artiisik


Unter den 200.000 Palästinensern in Deutschland gärt es. Viele von ihnen eint die Wut auf Israel, Lehrer fürchten Zusammenstöße an den Schulen. Palästinensische Organisationen in Deutschland rufen ihre Landsleute zur Ruhe auf.


Berlin – Vergeblich versucht Samira Amin von einem Telefon-Café aus, wo zu günstigen Preisen ins Ausland telefoniert werden kann, ihre Verwandten in Ramallah zu erreichen. "Ich probiere es schon seit Tagen", sagt sie, "doch ich bekomme einfach keine Verbindung." Wie der 53-Jährigen geht es vielen Palästinensern, die vergeblich versuchen, ihre engsten Familienangehörigen in den Krisengebieten Palästinas telefonisch zu kontaktieren. "Ich habe große Angst um meine Familienmitglieder", sagt Amin, "ich möchte doch nur kurz hören und wissen, dass sie noch am Leben sind."

So wie Samira Amin geht es vielen Palästinensern in der Bundesrepublik. Auch Mustafa Shehadeh, Sprecher der deutschen Generaldelegation Palästinas in Bonn, macht sich Sorgen um seine Freunde und Familie, die sich derzeit im besetzten Betlehem befinden. "Sie haben kein Strom und kein Wasser", erzählt er, "ich weiß nicht, wie es ihnen im Moment geht."

Arabische Studenten halten zusammen

In Deutschland leben rund 200.000 Palästinenser. Viele von ihnen kamen als Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Libanon oder Jordanien in die Bundesrepublik. Einer von ihnen ist Mohammed K. Er kam vor neun Jahren aus dem Gaza-Streifen nach Deutschland und studiert derzeit Elektrotechnik an der Technischen Universität in Berlin. "Ich habe zwar eine Heimat", sagt er, "aber ich bin staatenlos". So steht es in seinem Pass.


"Unsere Hoffnung auf einen Frieden in Palästina werden wir niemals aufgeben", sagt der 26-Jährige kämpferisch. Während er erzählt, stimmen ihm seine Kommilitonen, ein weiterer Palästinenser, ein Iraker und ein Ägypter, die mit am Tisch in der Universitätscafeteria sitzen, nickend zu. Die Stimmung ist gereizt, die Wut groß. "Alle Araber sind davon betroffen", sagt Abu-Ahmad M., "wir werden so lange kämpfen, bis wir unser Ziel erreicht haben." Das Ziel sei ein eigenständiger Staat, beteuern sie.


Doch viele Palästinenser fühlen sich von den Deutschen unverstanden. "Wir werden bei unserer Sache nicht genug unterstützt", meint etwa Walid Walid von der Vereinigten Palästinensischen Gemeinde in Berlin. Die Bundesregierung müsse sich stärker als bisher für die palästinensischen Interessen engagieren. "Wo bleibt die Solidarität mit dem palästinensischen Volk", fragt Walid. Für ihn sind die Palästinenser in allererster Linie Opfer. Es könne nicht angehen, dass sie immer wieder zu Tätern gemacht werden - und das schon seit mehr als 35 Jahren.


Gewaltaktionen in Deutschland werden abgelehnt

Die Angriffe in den vergangenen Tagen auf jüdische Bürger oder Anschläge auf jüdische Einrichtungen - wie in Frankreich oder zuletzt in Berlin - werden von palästinensischen Organisationen in Deutschland verurteilt. "Die Proteste sollten sich gegen die Politik Ariel Scharons richten und nicht gegen friedliche und unschuldige Menschen", erklärt Walid. Auch der Vorsitzende der Palästinensischen Gemeinde in Hannover, Raif Hussein, verdammt die Gewalt vonseiten in Deutschland. "Es sind unverantwortliche Taten von Leuten, auf die wir keinen Einfluss haben", sagt er. Hussein äußert die Sorge, dass durch solche Angriffe die Vorgehensweise Scharons nur noch gestärkt werde.


Krise im Nahen Osten erreicht deutsche Schulen


Auch an den Schulen wird der Nahost-Konflikt seit längerem ausgetragen. So fielen arabische Jugendliche öfters durch antiisraelische Sprüche auf, sagt Dieter Haase, stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Haase ist Lehrer an einer Schule, wo Jugendliche aus rund 40 Nationen unterrichtet werden, darunter auch jüdische Russen. Die Schüler befinden sich derzeit in den Ferien. Nach der Rückkehr könnte es aber sein, "dass bei einigen Jugendlichen etwas hochkommt," befürchtet Haase.


Für kommenden Samstag rufen mehrere palästinensische Organisationen in Berlin zu einer bundesweiten Demonstration auf. Ihr Motto: "Palästina muss Leben". Die Veranstalter rechnen mit mehreren tausend Menschen. "Wir müssen vordergründig Aufklärungsarbeit leisten", sagt Hussein, "um die Menschen für unser Anliegen zu gewinnen." An seine Landsleute appelliert er, Ruhe zu bewahren.