Donnerstag, 30. Dezember 2010

Rassismus was ganz normal in Deutschland ???


Fluggäste sollen in Risikogruppen eingeteilt werden

Deutsche Flughäfen schlagen vor, Reisende nach ihrer ethnischen Herkunft zu kontrollieren. Israel versucht bereits, so Terroranschlägen vorzubeugen.


© Alex Domanski/Reuters
Verstärkte Sicherheitskontrollen auf dem Frankfurter Flughafen
Verstärkte Sicherheitskontrollen auf dem Frankfurter Flughafen
Die deutschen Flughäfen schlagen im Anti-Terror-Kampf ein "Profiling" nach israelischem Vorbild vor. Auf israelischen Flughäfen werden Passagiere in "Risikogruppen" unterteilt und unterschiedlich streng kontrolliert. Die Kriterien sind ethnische Herkunft, Religion, Alter und Lebenssituation des Passagiers. Offenbar sind auch Reiseroute, die Zahlungsweise, und der Ort, an dem das Ticket gekauft wurde, relevant.
"Auf diese Weise können die Kontrollsysteme zum Wohle aller Beteiligten effektiver eingesetzt werden", sagte der designierte Präsident des Deutschen Flughafenverbandes (ADV), Christoph Blume, der Rheinischen Post.
Auch in England gibt es bereits ähnliche Pläne, berichtet die Zeitung weiter. Das britische Innenministerium feile derzeit noch an der Definition der Merkmale, nach denen die Passagiere künftig etwa am Flughafen Heathrow getrennt werden sollen.
Blume sieht darin eine Chance, das Ausufern der Sicherheitskontrollen zu verhindern: "Jeder neue Vorfall führt zu weiteren Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen. So entsteht eine Sicherheitsspirale der technischen Aufrüstung, die irgendwann ihre technischen und operativen Grenzen erreicht", sagte Blume, der Chef des Düsseldorfer Flughafens ist.
Dennoch halte er auch die sogenannten Körperscanner, die derzeit am Hamburger Flughafen getestet werden, für eine "zukunftsweisende Technologie". Über deren bundesweiten Einsatz soll im Frühjahr entschieden werden.
Blumes Vorschlag findet Unterstützung der deutschen Polizeigewerkschaft. Die hatte bereits den Einsatz von speziellen Fahndern an Flughäfen gefordert. Kritiker befürchten einen Missbrauch der Daten, sowie die Diskriminierung einzelner Passagier-Gruppen. Blume soll sein Amt als ADV-Präsident im Januar antreten.

Quelle:


ein Flugstreik für etwa eine Woche von Seiten der Reisenden, würde diese Wahnsinnigen wieder zur Vernunft bringen 

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Die erste Intifada (1987/1993)

Die erste Intifada (1987/1993)

Intifada:
arabisches Wort für Aufschüttlung, Aufrüttlung – im Nahost Konflikt (Erhebung, Aufstand) -

am 08.12.87 hat ein israelischer Militärwagen in der nähe des Grenzübergangs Beit Hanoun 4 palästinensische Arbeiter überfahren. Darauf hin begann die Intifada am 09.12.87 im Flüchtlingslager Jabalia im Gazastreifen und breitete sich schnell über Nablus in Westjordanland aus.Die Intifada war eine Reaktion der Palästinenser in Gaza , der Westbank und in Israel lebenden, auf die israelische Besatzungspolitik seit dem 1976 verlorenen Krieg. Die Intifada war ein spontaner Wille des Volkes, wurde aber von der PLO unterstützt. In dieser Zeit bildete sich die HAMAS (islamische Widerstandsbewegung) und gewann sehr an Sympathie auf Grund ihrer vielen Sozialprojekte in Palästina. -die Intifada endete mit der Unterschrift des Oslo-Abkommens im August 1993 und der Schaffung der palästinensischen Autonomiebehörde.


Samstag, 4. Dezember 2010

Montag, 15. November 2010

Palästinensischer Unabhängigkeitstag 15.11.1988


In Algerien am 15.November.1988
kündigte der PLO Führer 
der Palästinensischen Unabhängigkeit an

Symbole sind enorm wichtig. Symbole sind Rettungsanker in der Krise. In so einer Krise befindet sich unser palästinensisches patriotisches Projekt.

FREIES PALÄSTINA – die Krise ist in vieler Hinsicht Hausgemacht.
Die Lösungen für die Krise sind zum größten Teil mit eigener Kraft durchzusetzen. Die Grundlage für eine existentielle Lösung hat der palästinensische Nationalrat am 15.November.1988 in Algerien gelegt. Die Unabhängigkeitserklärung- danach sollten Schritte folgen, die diese Erklärung auch die Kraft verleihen.

Wir von der GatehYouth - Germany  erinnern an diesem historischen Ereignis und fordern die Verantwortlichen in der PLO den mutigen Schritt zu machen und die Hoheit und Souveränitätsrecht auf dem palästinensischen Boden zu deklarieren und die Weltgemeinschaft für die Frage stellen: für oder gegen einen unabhängigen palästinensischen Staat?  Diesen Schritt sind wir den tausenden Opfer der Revolution und die Millionen palästinensische  "Flüchtlingen" Vertriebenen Schuldig.




http://www.trading-house.net/news/boerse/phoenix-erstausstrahlung-preview-jetzt-verfuegbar-sonntag-14-november-2010-21-45-uhr-mein-ausland-1000-kilometer-zaun-einmal-rund-um-israel-21710740.html

Mittwoch, 10. November 2010

6. Todestag eines Helden







Gedanken und Gedenken zum 6. Todestag eines Helden unserer Zeit Abu Ammar - Yassir Arafat
Von M. Velten

Ich lehne mich, wie viele Menschen, in Denken und Handeln an Vorbilder an.
So ist das unter anderem für mich Fridjof Nansen, Entdecker, aufopferungsvoller Kamerad, Gründer des Staates Norwegen ohne Krieg mit dem Mutterland Schweden, Mitbegründer des Weltbundes und Retter vieler Russen und Armenier vor Hunger und Verfolgung, vor allem aber hervorragender Familienvater und Mensch. Es war ihm vergönnt, im hohen Alter geachtet und geliebt im Kreise seiner Familie in Frieden seinen letzten Weg zu gehen.


Vor einiger Zeit flog ich an das Rote Meer nach Ägypten und eine Stunde über eine Grenzanlage deren Anblick in mir unangenehme Erinnerungen weckte.
Ich habe die deutschen gleichgeschalteten Medien abgestellt und mein Bild über Palästina korrigiert, ja erneuert. So war ich schnell bei Abu Ammar dem Mann, der nie länger als eine Nacht und oft nicht mal die an einer Stelle verweilen durfte, weil immer jüdische Faschisten ihm, wie allen anderen hervorragenden palästinensischen Persönlichkeiten, ein Ende bereiten wollten. Dies um einem kleinen und fleißigen Volk die Führung und damit die Identität zu nehmen und vor allem die Heimat.
Juden aus aller Herren Länder herbei gelockt ergeben noch lange kein jüdisches Volk. Die Palästinenser sind das verwurzelte Volk über tausende von Jahren.
Und wenn der Sam, der aus Brooklyn kam und Lena aus Kasachstan bemerken, dass sie jedes Jahr die Brunnen tiefer bohren müssen, werden sie das gelobte Land nicht mehr als ein solches empfinden und dahin zurückgehen, wo sie herkamen. Es hat sich gezeigt, dass der behutsame Umgang mit der Erde nach der Art palästinensischer Bauern der richtige war, nicht das Tiefpflügen israelischer Bulldozer. Der Schnee auf dem Hermongebirge wird weniger, wie das Wasser des Jordans. Die Erde scheint nicht auf Seiten der Eindringlinge zu stehen. Da passt ein Spruch aus der Bibel:
"Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie schreiten den Acker hinauf und hinab und werfen weinend den Samen aus, aber sie kehren mit Jubel heim, die Garben hoch auf den Schultern." (aus dem Psalm 126).

Abu Ammar hat in meinen Augen mindestens ebensoviel Standhaftigkeit, Mut, Menschlichkeit gezeigt wie einst Nansen. Der eine durfte in Frieden in der Heimat sterben, der Andere infolge eines Giftanschlags jüdischer Faschisten in der Fremde. Aber im Gegensatz zu Nansen ist für mich Arafat, der Kämpfer, im Kampf gefallen und wurde auf dem Schlachtfeld begraben, der Mukataa. Wie es dem Vater der palästinensischen Nation zusteht, beerdigt wurde Abu Ammar wie ein Dsdahid, ein Märtyrer, von zehntausenden Palästinensern. Gleichzeitig wurde eine Legende geboren, etwas, an dem sich Menschen aufrichten können, so wie es das Volk tut, dem er seine Identität, seinen Stolz und sein Selbstverständnis zurück gab. Abu Ammar wurde zum Vorbild einer Versöhnungsarbeit der Völker. Die bigotten amerikanisch israelischen Massenmörder vom Schlage eines Scharon haben langfristig ihr schändliches Spiel verloren, denn die Zeit arbeitet für ein Palästina, in dem alle Menschen ungeachtet von Religion und Herkunft friedlich zusammen leben wie einst. Und weil es so ist, sei mir erlaubt zu schließen zu Ehren des tiefreligiösen Abu Ammar mit einer Sure aus dem Koran:

"Alle auf Erden sind vergänglich. Einzig bleibt das Angesicht des Herrn voll Hoheit und Licht." (Sure 55)

Ich weiß, er war dieser schlichten Inbrunst fähig, die ich bewundere wie sein gesamtes Leben.
11.11.2010

Samstag, 6. November 2010

Kein Konzert des Orchesters der israelischen Besatzungsstreitkräfte in Räumen des RBB

Das Tzahal-Orchester der Israelischen Besatzungsstreitkräfte (IOF) spielt in Berlin am Sonntag, den 7. Nov. 2010 im großen Sendesaal des öffentlich-rechtlichen, gebührenfinanzierten Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB).

Wir protestieren dagegen, dass sich bewaffnete Kräfte, die als Besatzungsarmee in Palästina (im Westjordanland einschließlich Ost-Jerusalems und im Gazastreifen) für Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen verantwortlich sind, im „Haus des Rundfunks“ musikalisch-propagandistisch zur Schau stellen dürfen.

Amnesty International, Human Rights Watch, Physicians for Human Rights (Israel) und die Palestinian Medical Relief Society, sowie der Goldstone-Bericht des UN- Menschenrechtsrat (2009) werfen der israelischen Armee bei dem
Gaza-Überfall 2008/2009 massive Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht vor.

Im Goldstone-Bericht heisst es, dass „die Aktionen des israelischen Militärs auf Kriegsverbrechen und in mancher Beziehung vielleicht auch auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit hinauslaufen“.
In dem Bericht werden dem israelischen Militär mehrere Verstöße gegen die Genfer Konventionen vorgeworfen wie: gezieltes Töten, Folter und inhumane Behandlung, absichtliches Zufügen von großem Leid an Leib oder Gesundheit sowie beträchtliche Zerstörung von Eigentum ohne militärische Notwendigkeit und Rechtfertigung.

Wir halten es für einen doppelten Skandal, dass der RBB seine Räume für diese PR-Veranstaltung zur Verfügung stellt, die sich mit Frieden und Völkerverständigung nicht vereinbaren lässt und dass ein Minister der Regierung der Bundesrepublik Deutschland die Schirmherrschaft dafür übernimmt.

Wir fragen:
Welche Armee darf demnächst ihre Menschenrechtsverletzungen im Haus des Rundfunks musikalisch bemänteln?
Sind private terroristische Verbände mit ihren Schalmeienkapellen ebenfalls zugelassen, oder gilt auch hier der Grundsatz, dass Staatsterrorismus eben die besseren Karten hat?



Kundgebung am Sonntag, 7. November 2010 ab 17:30 vor dem
Haus des Rundfunks, RBB, Masurenallee 8-14 (am Funkturm)



V.i.S.d.P.: Martin Forberg, Berlin

Donnerstag, 4. November 2010

Den Frieden befördern – Politische Gefangene in Israel freilassen


Deutscher Bundestag Drucksache 17/3545


17. Wahlperiode 27. 10. 2010


Antrag
der Fraktion DIE LINKE.


Den Frieden befördern – Politische Gefangene in Israel freilassen


 Der Bundestag wolle beschließen:


 Zurzeit sitzen in israelischen Gefängnissen mehr als 6 180 palästinensische
 Gefangene – unter ihnen auch politische – ein (Stand: Oktober 2010, Addameer
 Prisoners Support and Human Rights Associantion). Darunter befinden sich
 neun Mitglieder des palästinensischen Legislativrats und 264 Jugendliche und
 Kinder. Nach Einschätzung mehrerer Menschenrechtsorganisationen wurden
 Gefangene auch gefoltert. Der politische Gefangene Nael Al-Barghouti befin-
 det sich bereits seit dem 4. April 1978 im Gefängnis.


 203 politische Gefangene befinden sich in so genannter Administrativhaft,
 darunter drei Frauen und zwei Jugendliche (Stand: August 2010). Diese Gefan-
 genen bleiben ohne Anklage, ohne Recht auf ein Gerichtsverfahren im Gefäng-
 nis. Sie werden aufgrund „geheimer Informationen“ festgehalten. Grundlage
 dieser Administrativhaft ist die militärische Anordnung 1591, wonach das
 israelische Militär ermächtigt ist, palästinensische Zivilistinnen und Zivilisten
 ohne Begründung bis zu 6 Monate einzusperren. Kurz vor Ablauf der Frist
 kann die Gefangennahme beliebig oft verlängert werden.


 Die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) hat Israel zuletzt am 29. Juli
 2010 für seine Praxis der Administrativhaft kritisiert.


 Ebenso wie sich der Deutsche Bundestag für die Freilassung von Gilad Shalit
 eingesetzt hat, fordert er von der israelischen Regierung die Freilassung der
 palästinensischen politischen Gefangenen in Israel, darüber hinaus die Auf-
 hebung der militärischen Sondergerichtsbarkeit in den besetzten palästinen-
 sischen Gebieten und die Abschaffung der Administrativhaft.


 Der Deutsche Bundestag appelliert an die israelische Regierung, bis zur Frei-
 lassung der Gefangenen die Menschenrechte zu wahren. Dies gilt für die medi-
 zinische Behandlung, die sanitäre Grundversorgung und die Ernährung. Außer-
 dem ist den Gefangenen regelmäßiger Kontakt zu ihren Familien zu gewähren.
 Das gilt insbesondere für die 698 Gefangenen aus dem Gazastreifen, denen seit
 Juni 2007 jeglicher Familienbesuch verweigert wird.


 Berlin, den 27. Oktober 2010


 Dr. Gregor Gysi und Fraktion

Dienstag, 2. November 2010

Offener Brief


Sehr geehrter Herr Verteidigungsminister,

Sie sind von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in deren Einladung als Schirmherr der Veranstaltung genannt:

Einladung
zu unserem 34. Benefizkonzert, dem 14. Rabin-Gedenkkonzert
am Sonntag, dem 7. Nov. 20109, 18.00 Uhr
im Großen Sendesaal des RBB, Masurenallee 8-14 (am Funkturm)
unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg
und S.E. Yoram Ben-Zeev, Botschafter des Staates Israel


Weiter heißt es in der Einladung: Der Erlös dieses Konzerts wird in diesem Jahr anläßlich des 90-jährigen Jubiläums von Keren Hayesod dem Projekt „Zukunft der Jugend in Ma’alot“ im Norden Israels, das sich zum Ziel gesetzt hat, gefährdete Kinder und Jugendliche zu unterstützen, zu Gute kommen.

Wir haben bei http://www.keren-hayesod.de/ ein wenig nachgelesen, was Keren Hayesod ist. Es ist nicht zu erwarten, dass diese Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, so viele Juden aus aller Welt wie möglich „heim zu holen“ ins gelobte Land, ohne Rücksicht darauf, dass dieses Land seit Jahrhunderten besiedelt ist, seit Jahrhunderten Heimat von Menschen verschiedener Religionen, verschiedener Herkunft ist, es ist nicht zu erwarten, dass diese –wie es in der Selbstdarstellung heißt—weitweit führende Organisation für das „fund raising“ für Israel und für die Ansiedlung von jüdischen Menschen in Israel, von denen ein Großteil angesiedelt wurde in illegal auf palästinensischem Territorium errichteten Siedlungen im Westjordanland, es ist nicht zu erwarten, dass diese Organisation irgendwo in ihrer Darstellung das Wort „Palästina“ oder das Wort „Palästinenser“ erwähnt. Wohl aber ist zu erwarten, dass ein deutscher Politiker, der sich zum „Schirmherr“ für eine Veranstaltung zur 90-Jahr-Feier machen lässt, wenigstens ein Wort für die Kollateralschäden der fortdauernden jüdischen Siedlung in Palästina äußert: das Geld, mit dem Keren Hayesod seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts den Aufkauf arabischen Landes meist von Großgrundbesitzern und die daraufhin folgende Vertreibung der abhängigen Landbevölkerung betrieben hat, hat den Grundstein gelegt für den blutigen und andauernden Nahostkonflikt.

Sehr geehrter Herr Minister, wir sind gespannt, wie Sie in dieser schwierigen Situation agieren werden!


Wir sind die Stimmen der Wähler

FatehYouth - Germany

Stop the Train! Corporations Must Stop Building an Israeli Train through Palestinian Lands

Petitions by Change.org|Start a Petition »



Israel is building a new 28-minute bullet train to connect the cities of Tel Aviv and Jerusalem through occupied Palestinian Land, some of it privately owned, at a great cost to Palestinian communities.
The train line's route breaks both international and Israeli law, and local Palestinian activists have called on the international community to help target the international corporations involved in the planning, engineering, tunneling and construction of the train line.
"We, the people of Beit Surik, do not want the train line to be built on our land," Palestinian villagers affected by the train line wrote in a public letter. "We see as fundamentally important that the people of the world support our right to decide on the use of our own land and help us change the route of this train line."

Freitag, 29. Oktober 2010

Gefangene seit über 30 Jahre























ساهم فى حملة التضامن والوفاء "مع طلائع الحركة الوطنية الأسيرة"


للاطلاع على الحملة - أنقر هنا




Donnerstag, 28. Oktober 2010

Das ist Apartheid




Nein das ist nicht in der West Bank auch nicht in Gaza.

Im Norden des historischen Palästinas, in Umm el-Fahm sind mehr als 1500 Polizisten am Mittwoch mit Tränengas und Blendgranaten gegen Palästinensische Demonstranten aggressiv vorgegangen. Die rund 200 Protestierenden seien vertrieben worden, teilte die Polizei mit. Mit der Aktion solle verhindert werden, dass es zur Konfrontation mit einer Kundgebung ultra-orthodoxer Juden in der Stadt komme.


In der Stadt Umm al-Fahm im Norden leben fast ausschließlich Araber Palästinenser. Die Ultra-Rechten wollen des 20. Todestages ihres spirituellen Führers Rabbi Meir Kahane gedenken. Ein ähnlicher Gedenkmarsch endete im vergangenen Jahr in Zusammenstößen mit Dutzenden Verletzten.


Meir Kahane, geboren und bei einem Attentat gestorben in den USA, war ein radikaler Nationalist und Zionist. Sein erklärtes Ziel war die Errichtung von Großisrael. Israelische Behörden haben seine Kach-Bewegung für illegal erklärt – sie unterstütze Anschläge gegen die arabische Minderheit und die israelische Regierung.


Fotos auf Facebook zu sehen:


Wer ist Rabbi Meir Kahane?
Was ist seine Ideologie?
Und wie viele Anhänger hat er?

AlJazeera klärt uns auf ...
Achtung: 4 Teile hier schon mal Teil 1 die restlichen 3Teile findet ihr Rechts in YouTube






die restlichen Teile: bitte hier klicken

Donnerstag, 7. Oktober 2010

CASE N° PAL/02 - MARWAN BARGHOUTI

Resolution adopted unanimously by the IPU Governing Council at its 186th session
(Bangkok, 1 April 2010)


The Governing Council of the Inter-Parliamentary Union,

Referring to the case of Mr. Marwan Barghouti, an incumbent member of the Palestinian Legislative Council, as outlined in the report of the Committee on the Human Rights of Parliamentarians (CL/186/12(b)-R.1), and to the resolution adopted at its 185th session (October 2009),

Referring also to Mr. Simon Foreman's expert report on Mr. Barghouti's trial (CL/177/11(a)-R.2), and to the study published in September 2006 by B'Tselem - the Israeli Information Center for Human Rights in the Occupied Territories - entitled "Barred from Contact: Violation of the Right to Visit Palestinians Held in Israeli Prisons",

Recalling that Mr. Barghouti was arrested on 15 April 2002 in Ramallah by the Israeli Defence Forces and transferred to a detention facility in Israel, and that he was sentenced in June 2004 to five life sentences and two 20-year prison terms; recalling also that in his report Mr. Foreman concluded that "the numerous breaches of international law make it impossible to conclude that Mr. Barghouti was given a fair trial",

Recalling that, according to information supplied in March 2009 by Palestinian sources, not only was Mr. Barghouti kept in solitary confinement from 2002 to 2004 but he has since been in an isolated department in Hadarim prison, where 120 political leaders are held in cells with three persons per room; visiting rights are irregular and only granted occasionally; for example, when his wife went to the prison on 25 March 2009, she was denied the visit; the International Committee of the Red Cross (ICRC) bus which took her there was attacked and stoned by supporters of Gilad Shalit, the soldier captured in June 2006 in a cross-border attack on military installations; her children, three sons aged 23, 20 and 19 and one 22-year-old daughter - are not allowed to visit their father; even Mr. Barghouti's mother was not allowed to visit him and died in 2007 without having seen her son again,

Recalling also that in the past years several members of the Knesset have called for the release of Mr. Barghouti, such as MK Amir Peretz in March 2008 when he stated that Mr. Barghouti could be a key element in attaining stability and assuming responsibility of the Palestinian National Authority (PNA) and, later, Guideon Ezra, member of Kadima; following Mr. Barghouti's election in August 2009 to Fatah's Central Committee, the Israeli Minister for Minority Affairs, Avishaï Braverman, expressed support for his release; in the context of the prisoner exchange negotiations, in November 2009, many newspaper articles reported the possibility of Mr. Barghouti's imminent release,

  1. Reaffirms its position that Mr. Barghouti's arrest and transfer to Israeli territory was in violation of international law; reaffirms further, in the light of the compelling legal arguments put forward in Mr. Foreman's report, on which the Israeli authorities have not provided observations, that Mr. Barghouti's trial failed to meet the fair-trial standards which Israel, as a State party to the International Covenant on Civil and Political Rights, is bound to respect and that his guilt has therefore not been established;

  2. Consequently calls on the Israeli authorities to release him forthwith and points out that calls for his release have also come from within Israel, including from Knesset members;

  3. Remains deeply concerned at the extremely limited family visiting rights enjoyed by Mr. Barghouti and, more particularly, the arbitrariness of decisions authorizing or denying visits; recalls that Article 37 of the United Nations Standard Minimum Rules for the Treatment of Prisoners stipulates that "prisoners shall be allowed … to communicate with their family and reputable friends at regular intervals, both by correspondence and by receiving visits"; calls on Israel to comply with those rules;

  4. Reiterates its long-standing wish to be granted permission to visit Mr. Barghouti;

  5. Requests the Secretary General to convey this resolution to the Israeli and Palestinian authorities and requests the Committee to continue examining this case and report to it at its next session, to be held on the occasion of the 123rd IPU Assembly (October 2010).

Freitag, 1. Oktober 2010

Al Nakba

Al Nakba, Dokumentarfilm (200 min) von Al-Jazeera-produziert

wurde zum ersten Mal in arabischer Sprache am 60. Jahrestag der palästinensischen Katastrophe ausgestrahlt.

Es wurde ins Englische übersetzt und im Jahr 2009 dann in vier
verschiedenen Sprachen: Französisch, Deutsch, Spanisch und Italienisch.

Al Nakba gewann den Preis für den besten langen Dokumentarfilm über Palästina im Fünften Internationalen Film Festival (Doha / Katar) und den Publikumspreis in Amal Neunte Euro-Arab Film Festival (Santiago / Spanien).

Sie beteiligte sich an
anderen Filmfestivals in Brasilien, Argentinien, Italien, Jordanien, Ägypten und Palästina.






Donnerstag, 30. September 2010

Marwan Barghouti a peaceman



This story was shot in March 2010. Marwan Barghouti is a Palestinian leader who has been jailed in Israel since 2002.

The Palestinian Territories (West Bank and Gaza) is divided between two rivaling political parties (Fatah and Hamas) - which makes reaching peace agreement with Israel more complicated. Barghouti has been labeled by some as the only person who can reunite the Palestinians, and be a leader that all will follow.

This story was made by Yermi Brenner for the Video Journalist Movement (http://www.vjmovement.com/truth/651) and was also presented in Yermi's blog (http://www.huffingtonpost.com/yermi-brenner/barghouti-palestinian-ter_b_517467.­html).

Donnerstag, 22. Juli 2010

MIRAL







INHALT • MIRAL (2010)
1948 begegnet die Palästinenserin Hind Husseini in Jerusalem 55 Waisenkindern. Da die Gegend aufgrund des anhaltenden Krieges sehr gefährlich war, schickte sie die Kinder nach Hause. Als sie wenig später wieder vorbei kam, standen die Kinder immer noch an eben jener Stelle, denn sie hatten kein Zuhause mehr, in das sie gehen könnten. Ihre Familien wurden kurz zuvor bei einem Massaker getötet. Hind Husseini brachte die Kinder in ihre Frauen-Hilfsorganisation und gab ihnen Schutz, Trost und Nahrung. Dies war die Geburtsstunde des Dar Al-Tifl Waisenhauses in Jerusalem, dass schon wenige Monate später mehr als 2000 Kriegswaisen beherbergte.

Miral ist eine von ihnen. Das siebenjährige Mädchen wird in das Waisenhaus geschickt, nachdem ihre Eltern ums Leben kommen. Nachdem sie sicher in den Mauern des Kinderheimes angelangte, ahnt sie nichts mehr von den Unruhen, die außerhalb dieses geschützten Bereiches vor sich gehen. Als sie mit 17 Jahren beginnt, als Lehrerin in einem Flüchtlingscamp zu arbeiten, wird sie mit der Realität konfrontiert. Hier erst lernt sie die Kämpfe kennen, welche das palästinensische Volk Tag für Tag austragen muss. Als sie sich in den politischen Aktivisten Hani verliebt, muss sie sich bald entscheiden, für welche Ideale sie kämpfen will: für den Kampf ihres Volkes um eine Zukunft oder für die Überzeugung ihrer Ziehmutter Hind, dass langfristig allein Bildung der Menschen zu einem echten Frieden führen kann.

Hintergrund zu MIRAL
MIRAL zeigt uns den Alltag des israelisch-palästinensischen Konflikts anhand einer wahren Geschichte. Der Film basiert auf einem Drehbuch von Rula Jebreal, welches auf seinem Roman "Die Straße der Blumen"

über die wahre Geschichte von Hind Husseini und dem Dar Al-Tifl Waisenhaus beruht.

Julian Schnabel behandelt dafür eine Zeitspanne, die sich von der Teilung Palästinas 1948 bis ins Jahr 1995 erstreckt. In den Hauptrollen sind neben Willem Dafoe und Freida Pintoauch Hiam Abbass, Alexander Siddig und Makram Khoury zu sehen."

Infos zu Miral (2010)


Film-Infos


Drehorte: Grossbritannien, Palästina, Frankreich 2010
Genre: Drama

Kinostart: 18.11.2010
Verleih: Pathé Films

The Internet Movie database (IMDb)



Der Abspann


Regie
Julian Schnabel

Drehbuch
Rula Jebreal (Buch)
Rula Jebreal

Kamera
Eric Gautier

Schnitt
Juliette Welfling

Produktion
Jon Kil

Freida PintoMiral
Willem DafoeEddie
Alexander SiddigMiral's father
Omar Metwally
Hiyam AbbasHind Husseini
Yasmine ElmasriNadia
Makram KhouryKhatib
Shredi JabarinAli
Jamil KhouryBrother Amin
Roba Blal
Doraid LiddawiSameer















































Mittwoch, 21. Juli 2010

Antrag an den Bundesrat


An:

Hausanschrift: Leipziger Straße 3-4 10117 Berlin Postanschrift: 11055 Berlin

Telefon: 030 18 9100-0 (Internetredaktion: -172) Fax: 030 18 9100-198 E-Mail: internetredaktion@bundesrat.de

Sehr geehrte Damen und Herren,


Der Bundesrat wird aufgefordert, sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln bei den zuständigen Stellen des israelischen Staates für die umgehende Entlassung von Marwan Barghouti einzusetzen.

Begründung

Mit der Verhaftung, Gefangenhaltung und Folterung von Marwan Barghouti verletzt Israel das Völkerrecht, die Menschenrechte sowie das Osloer Abkommen. Barghouti wurde am 15. April 2002 aufgrund seiner Führungsrolle in der palästinensischen Intifada gegen Israels Besatzung, die völkerrechtlich zulässig ist, verhaftet. Am 5. September 2002 begann die Gerichtsverhandlung, und Barghouti wurde am 6. Juni 2004 zu 5-facher lebenslänglicher plus 40 Jahre Haft verurteilt.


Barghouti wurde in Ramalah verhaftet, einer Stadt, die durch das Osloer Abkommen der Zone A angehört, d. h. vollständig unter palästinensische Rechtsprechung fällt. Eine Verhaftung ist in diesem Fall nur zulässig, wenn ein Individuum unter dringendem Verdacht steht, soeben ein Attentat innerhalb Israels verübt zu haben. Diesfalls muss Israel den Verhafteten der palästinensischen Polizei ausliefern. Oder wenn ein Individuum im Verdacht steht, gegen Israelis oder in Israel ein Attentat verübt zu haben. Diesfalls bestimmte das Legal Committee gemäss Osloer Abkommen, wo der Prozess geführt wird. Israel fällt indessen die Entscheidung nicht zu (Osloer Abkommen, Interim Agreement - Übergangsabkommen, Annex IV, Art. 4).


Gleichzeitig verletzen die Verhaftung Barghoutis in Ramalah und die Überführung in ein Gefängnis in Israel Artikel 49 der IV. Genfer Konvention.


Schliesslich verletzt die Verhaftung und Inhaftierung universelle Erklärungen der Menschenrechte und andere Menschenrechtsabkommen, die Israel unterzeichnet hat. Barghouti wurde physisch und psychisch misshandelt, während 100 Tagen gefoltert, menschenverachtende und widerrechtliche Shebe-Verhör-Methoden (vier Tage Sitzen auf einem Stuhl mit hinter dem Rücken zusammengebundenen Händen), Schlafentzug und andere körperliche Misshandlungen kamen zur Anwendung.

Barghouti wurde 1996 in den Palestinian Legislative Council gewählt. Überdies ist er Generalsekretär der Fatah in der West Bank.


Im August 2009 wurde er in das Zentralkomitee der Fatah gewählt

Für die umgehende Freilassung Barghoutis setzen sich namhafte Persönlichkeiten der Weltgesellschaft wie Nelson Mandela oder der portugiesische Literaturnobelpreisträger Samarago öffentlich ein.

Barghouti ist heute einer der beliebtesten Politiker Palästinas, was Umfragen klar bestätigen. Für viele gilt er als einer der kommenden Führer des palästinensischen Volkes. Er spielt im Friedensprozess eine zentrale Rolle.


Es obliegt Deutschland, sich im Rahmen ihrer Bestrebungen für einen gerechten Frieden und Beendigung der Besetzung etwa im Zusammenhang mit der Genfer Initiative als wichtigen Bestandteil des Friedensprozesses für die umgehende Haftentlassung Barghoutis einzusetzen.






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Montag, 5. Juli 2010

Ein Staat, zwei Völker

Von Werner Pirker

Der israelisch-palästinensische Antagonismus kann nur in einem gemeinsamen ­demokratischen Staat aufgehoben werden

In Haifa, der stark arabisch geprägten israelischen Hafenstadt, fand vom 28. bis 30. Mai die »Zweite Konferenz für einen säkularen, demokratischen Staat im historischen Palästina und das Recht auf Rückkehr« statt. Initiiert von der jüdisch-arabischen Organisation »Abnaa el Balad« (Kinder des Landes) zog die Veranstaltung, auf die drei Tage verteilt, mehr als tausend Teilnehmer von allen fünf Kontinenten an. Auf der Eröffnungsveranstaltung sprachen unter anderen Omar Barghuti, Koordinator der internationalen Kampagne für Investitionsstopp, Boykott und Sanktionen (BDS), Jamal Jumaa von Stop the Wall, per Videoübertragung aus Gaza Haidar Eid, Koordinator der Bewegung gegen die Blockade, Abd el Latif Gheit, Vorsitzender der Gefangenenhilfsorganisation »Adameer«, sowie der in London lebende israelische Historiker Ilan Pappe. Ihnen ist die Einsicht gemeinsam, daß die Möglichkeit einer Zweistaatenlösung, sofern sie überhaupt erstrebenswert ist, von den zionistischen Eliten vertan wurde und man deshalb auf die einfachere, selbstverständlichere, nachhaltigere, vor allem aber gerechtere unter den beiden Lösungen orientieren sollte: auf die Schaffung eines demokratischen Staates für alle Bürger auf dem Boden des historischen Palästina.

Die Suche nach einem neuen Lösungsansatz ergibt sich aus dem Fiasko des sogenannten Friedensprozesses und dem dabei deutlich gewordenen Versagen des linkszionistischen »Friedenslagers«, einen tragbaren Kompromiß mit dem palästinensischen Volk herzustellen. Eine Versöhnung zwischen jüdischen Kolonisten und palästinensischen Kolonisierten ist nur in einem gemeinsamen Staat auf der Grundlage gleicher Rechte möglich. Dann müßte kein Siedler gehen und kein Palästinenser mehr in seiner eigenen Heimat Bürger dritter oder vierter Klasse sein.

Zweistaatenkonsens

Im Mainstream-Diskurs gilt es freilich als nahezu unumstritten, daß es im israelisch-palästinensischen Konflikt nur eine, nämlich die Zweistaatenlösung geben könne. Die Westmächte USA und EU erhoffen sich aus dem Entstehen eines palästinensischen Staates an der Seite Israels eine dauerhafte Befriedung des nationalen Widerstandes gegen die im zionistischen Projekt verdichtete imperialistische Vorherrschaft. Was unter »internationale Gemeinschaft« firmiert, hat sich die Bildung einer eigenen, von den Hegemonialmächten abweichenden Meinung längst abgewöhnt und sieht deshalb ebenfalls »keine Alternative« zur Zweistaatenlösung. Auch die Führer der arabischen Staaten meinen, sich mittels dieser Kompromißlösung des palästinensischen Problems dauerhaft entledigen zu können. Auf palästinensischer Seite hat die PLO die in ihrer Nationalcharta festgelegte Orientierung auf die »Befreiung ganz Palästinas« seit Beginn des Oslo-Prozesses ad acta gelegt und sich die Formel »Zwei Völker, zwei Staaten« zu eigen gemacht. Selbst die islamistische Hamas hat wiederholt ihre Bereitschaft bekundet, Israel in den Grenzen von 1967 anzuerkennen. Das Gros der Palästina-Solidaritätsbewegung in aller Welt ist ebenfalls voll auf ein Nebeneinander von Israel und Palästina eingeschworen.

Das größte Interesse an einer Zweistaatenlösung aber müßte paradoxerweise mit Israel jener Staat haben, der sie bisher am hartnäckigsten sabotiert hat. Denn zu den zwei Staaten für zwei Völker gäbe es – schließt man eine ultimative, auf ethnische Säuberung oder gar Vernichtung zielende Lösung aus – als Alternative nur die Aufrechterhaltung des kostspieligen Besatzungszustandes oder die Annexion der besetzten Gebiete. Diese liefe aber – bei Anerkennung der vollen bürgerlichen Rechte für die in das israelische Staatsgebiet eingebürgerten Palästinenser – auf die Einstaatenlösung und damit auf das Ende Israels als exklusiv jüdischer Staat hinaus. Das wäre für die zionistische Führungsschicht das »worst case scenario«. In Beantwortung der Frage »Wäre eine Einstaatenlösung eine gerechte Lösung?«, heißt es in einem von Mitarbeitern des Außenministeriums verfaßten Beitrag auf der offiziellen Website der israelischen Regierung: »Der Ruf nach einer Einstaatenlösung ist gleichbedeutend mit dem Ruf nach der Zerstörung Israels. Das einzige Heimatland auf der Welt für das jüdische Volk würde aufhören zu existieren.« Folgerichtig läßt das Außenministerium wissen: »Die logischste Lösung des Konflikts zwischen den Israelis und den Palästinensern ist die Gründung von zwei Nationalstaaten; eines jüdischen und eines palästinensischen. Ein einziger binationaler Staat würde den Konflikt nicht lösen, sondern vielmehr zu mehr Konfrontation und Unfrieden führen.«

Der überwältigenden Zustimmung zur Zweistaatenlösung steht deren praktisches Scheitern gegenüber. Denn so logisch, wie es das Außenministerium nun weismachen will, war Israel die Gründung eines palästinensischen Nationalstaates jahrzehntelang nicht erschienen. Zwischen 1948, als sich die Israelis im Ergebnis des ersten israelisch-arabischen Krieges über die UN-Teilungsresolution von 1947 hinweggesetzt hatten, bis zum Beginn des Oslo-Prozesses 1993 hat keine israelische Regierung die Möglichkeit eines palästinensischen Staates auch nur in Betracht gezogen. Die israelische Politik basierte vielmehr auf der strikten Nichtanerkennung des palästinensischen Selbstbestimmungsrechtes und der PLO als dessen politischer Ausdruck.

Als hätte es Oslo nie gegeben, verwarf Benjamin Netanjahu zu Beginn seiner zweiten Amtszeit 2009 die Idee einer Zweistaatenlösung, die er auf eine »erweiterte Autonomieregelung« reduziert wissen wollte. Als er sich dann doch noch zu der »Zwei Völker, zwei Staaten«-Formel bekannte, wurde dies als großartige Friedensgeste gewürdigt. Der lockere Umgang der Netanjahu-Regierung mit dem von Washington und Brüssel geheiligten Nahost-Lösungsmodell macht den ausgeprägten Unwillen des jüdischen Staates deutlich, zu einer für die Palästinenser auch nur einigermaßen akzeptablen Friedenslösung zu kommen. Man nutzt die Idee einer Zweistaatenlösung, um die Vorstellung über eine Einstaatenlösung erst gar nicht aufkommen zu lassen. Gleichzeitig werden vollendete Tatsachen geschaffen, die, wenn überhaupt, nur noch die Karikatur eines palästinensischen Staates denkbar erscheinen lassen.

Ohnedies beinhaltet die von Israel und seinen westlichen Verbündeten vorgesehene »Staatlichkeit« nicht mehr als eine »erweiterte Autonomie«. Von einem Staat in den Grenzen der von Israel 1967 besetzten palästinensischen Gebiete ist sowieso nicht mehr die Rede. Der mit Beginn des »Friedensprozesses« forcierte Bau jüdischer Siedlungen auf völkerrechtswidrig besetztem Territorium hat die minimalsten Voraussetzungen für einen souveränen Staat zerstört. Mehr als ein quasistaatliches Gebilde von Israels und seiner Schutzmächte Gnaden war ohnehin nie vorgesehen gewesen. Im Ergebnis des Siedlungsbaus kontrolliert Israel mehr als die Hälfte des für einen palästinensischen Staat vorgesehenen Territoriums und ganz Ostjerusalem. Am kolonialistischen Charakter des israelischen Siedlerstaates würde die Ernennung von Westbank und Gazastreifen zum Staat nichts ändern. Ein aus Kantonen zusammengestoppelter Ministaat bliebe Teil einer Apartheid-Architektur, deren Zweck einzig in der Sicherung der white supremacy, der weißen Vorherrschaft über die angestammte Bevölkerung, besteht.

Verbrieftes Rückkehrrecht

Gerechte Lösungen sehen anders aus. Denn selbst im Idealfall einer Rückgabe aller von Israel 1967 okkupierten Gebiete wäre die Aufteilung des Territoriums immer noch extrem ungerecht, da sich die Palästinenser mit einem wesentlich kleineren, zudem territorial zerissenen Teil des Landes zufriedengeben müßten. Dazu käme, daß der jüdische Staat sich die Bereitschaft, ein palästinensisches Gegenüber zu akzeptieren, mit dem Verzicht der Vertriebenen auf Rückkehr bezahlen ließe. Das Rückkehrrecht aber ist ein unveräußerliches. Nicht nur, weil es allgemein anerkannt ist, sondern weil es den Palästinensern in einer UN-Sicherheitresolution vom Dezember 1948 auch explizit zugesichert wurde.

Soll der Nahost-Konflikt dauerhaft gelöst werden, muß an seine Wurzeln zurückgegangen werden. Diese liegen in der 1948 erfolgten Gründung eines exklusiv jüdischen Staates auf einem von der autochthonen Bevölkerung weitgehend »gesäuberten« Territorium. In dem in Oslo 1993 geschlossenen israelisch-palästinensischen Kompromiß ist die »Katastrophe« (Nakba) der zionistischen Landnahme ausgeklammert; die angestrebte Lösung bezieht sich ausschließlich auf die Rückgabe der im Juni-Krieg 1967 besetzten Gebiete.

Die auf dem Kongreß von Haifa erhobene Forderung nach einem demokratischen Staat auf dem Boden Palästinas mag jenen seltsam vorkommen, die der im Westen vorherrschenden Meinung von »Israel als der einzigen Demokratie im Nahen Osten« anhängen. Dabei waren sich die Gründer des Staates Israel des Widerspruchs zwischen einem exklusiv jüdischen und einem demokratischen Staat durchaus bewußt. Vor die Wahl zwischen einer zionistischen und einer demokratischen Lösung gestellt, entschieden sie sich für den jüdischen Staat. Der Staat Israel ist zwar, wenngleich ihm keine geschriebene Verfassung zugrunde liegt, formal ein demokratischer Staat. Die zionistische Machtausübung über ganz Palästina aber ist ihrem Wesen nach die Negation der Demokratie – ein palästinensischer Staat auf der Westbank und im Gazastreifen würde an den realen Machtverhältnissen, das heißt an der israelischen Vorherrschaft kaum etwas ändern.

Am Beispiel Sakhnin

Doch auch im israelischen Kernland, das heißt in den 1948 besetzten Gebieten, beruht das Verhältnis zwischen den beiden Völkern nicht auf einer demokratischen Grundlage, genießt die jüdische Mehrheit entscheidende Vorrechte. Das wichtigste bezieht sich auf den Zugang zu Grund und Boden. Die Umverteilung der Ländereien von den Einheimischen zu den Zuwanderern bildete seit Beginn der jüdischen Einwanderung nach Palästina den wichtigsten Hebel zur Gestaltung Israels zu einer exklusiv jüdischen Gesellschaft.

Bei einem Lokalaugenschein in Sakhnin, einer überwiegend arabisch besiedelten Stadt in Galiläa, konnten sich ausländische Konferenzteilnehmer ein Bild von der Brutalität des Verdrängungsmechanismus machen, dem die arabische Bevölkerung in Israel ausgesetzt ist. Sakhnin ist die Stadt, in der 1976 der erste »Tag des Landes«-Marsch als Protest gegen die Landkonfiskationen stattfand. Inzwischen ist die 30000 Einwohner zählende arabische Hochburg umzingelt von jüdischen Siedlungen. 1948 verfügte die Stadt bei einer Einwohnerzahl von 3000 über 70000 Hektar Land, heute sind es bei einer zehnmal höheren Einwohnerzahl gerade noch 10000. Der Grundbesitz der jüdischen Siedlungen beträgt stolze 138000 Hektar, über die die Siedler eifersüchtig wachen, auf daß nicht ein Quadratmeter in arabische Hände gerät. Es sei für Palästinenser praktisch unmöglich geworden, Land zu erwerben, beklagten ein einheimischer Ingenieur und seine holländische Ehefrau, die sich seit gut zwanzig Jahren vergeblich um eine Baubewilligung bemühen, ihr Schicksal. Nicht daß es etwa klar formulierte Gesetze gäbe, die den Einheimischen den Erwerb des ihnen gestohlenen Landes verbieten würden. Es sind vielmehr unzählige administrative Fallstricke und Tricks, die die »Kinder des Landes« von ihrer Scholle fernhalten. So gelten 1948 Geflüchtete und dann wieder Zurückgekehrte bis heute als »Abwesende«, denen sogar der Rückkauf ihres konfiszierten Eigentums untersagt ist.

Deshalb wird schwarz gebaut, auch auf die Gefahr hin, daß schon am nächsten Tag der Bulldozer vor der Haustür steht. Sie beneide die Menschen in den besetzten Gebieten nicht um ihr Schicksal, sagte die Frau aus Holland. Doch sei die Situation für viele israelische Araber noch unerträglicher, da ihnen eigentlich jeglicher rechtliche Status fehle. So machte der Abstecher nach Sakhnin deutlich, was eigentlich unter dem demokratischen Staat zu verstehen ist, der an Stelle der »einzigen Demokratie in Nahost« entstehen soll.

Der demokratische säkulare Staat auf dem Boden Palästinas ist keine aus der Verzweiflung über die Stagnation des auf die Zweistaatenlösung orientierten Friedensprozesses geborene Idee. Bereits nach dem Sechstagekrieg 1967 war sie ins Zentrum der strategischen Überlegungen der PLO gerückt. Ziel des bewaffneten Kampfes gegen Zionismus und Imperialismus sei ein demokratischer multikonfessioneller Staat, in dem Muslime, Christen und Juden Seite an Seite lebten, hieß es in Erklärungen von 1968. Später sprach man von einem »laizistischen Palästina«, für das immer größere Teile der israelischen Bevölkerung zu gewinnen seien. In beiden Konzepten werden die Juden nicht als Ethnie, sondern nur als Religionsgemeinschaft wahrgenommen. Ob multikonfessionell oder laizistisch, was sich ja nicht ausschließt: Die Befreiung Palästinas wird als die Aufhebung des (im religiösen Sinn) jüdischen Staates gedacht.

Staat ohne Nation

Doch auch die antizionistische Linke in Israel orientierte schon sehr früh auf eine Einstaatenlösung. Der zionistischen Doktrin von Israel als Staat des jüdischen Volkes hielt sie die Idee von Israel/Palästina als Staat seiner Bürger entgegen. Israels Oberstes Gericht hat diese Ansicht als staatsfeindlich verworfen. Als Detail am Rande sei erwähnt: Israelische Paßinhaber dürfen sich national unterschiedlich ausweisen: als Araber, Drusen, Beduinen, Tscherkessen oder eben Juden. Allein die Bezeichnung »israelisch« ist ihnen untersagt, da dies als Absage an das Dogma von Israel als Staat des jüdischen Volkes gewertet und strafrechtlich verfolgt wird. Somit ist Israel der einzige Nationalstaat, dessen Staatsnation nicht existiert.

Nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Weltsystems befand sich die Arafat-PLO in einer äußerst geschwächten und isolierten Position. Gleichzeitig drängte der siegreich aus der Ost-West-Konfrontation hervorgegangene Imperialismus auf eine Befriedung des Konfliktes im Nahen Osten. Daraus ergab sich die Zweistaaten-Option. Der Leiter des Alternativen Forschungszentrums in Jerusalem, Michel War szawski, betrachtet es als kolonialistische Attitüde, wenn Angehörige der herrschenden Nation der beherrschten Nation die richtige Lösung, wenn auch im Sinn der Unterdrückten gemeint, vorschreiben wollen. Deshalb sei der Wunsch des palästinensischen Volkes nach einem eigenen Staat – wenn auch nur auf einem kleinen Teil Palästinas – zu respektieren gewesen. Bereits vor Oslo hat die PLO ihre Linie dahingehend korrigiert, daß die »Autorität des Volkes« auf »jedem Stück des befreiten palästinensischen Territoriums« durchzusetzen sei. Die von Israel bewilligte Palästinensische Autorität (PA) in Ramallah hat indes wenig zur nationalen Emanzipation des palästinensischen Volkes beigetragen. Im antikolonialen Kampf von Palästinensern und fortschrittlichen Israelis müßten die Opfer der nationalen Unterdrückung die führende Rolle einnehmen, sagte Warszawski. Die gemeinsame Aktion sollte die Agenda bestimmen und nicht die Agenda die gemeinsame Aktion.

Für Ilan Pappe wäre ein gemeinsamer Staat von israelischen Juden und arabischen Palästinensern ein neues geschichtliches Phänomen, wobei er davor warnte, ein fertiges Konzept dieses Staates entwerfen zu wollen. Es müßte ein Staat des Dialogs sein, der sich allmählich zum Bewußtsein seiner selbst entwickelt.

Daß ein binationales Staatswesen entstehen sollte, wurde in Haifa eher ablehnend beschieden. Denn dies beinhalte die Gefahr territorialer Ansprüche einer der beiden oder beider konstituierenden Nationen. Als Staat seiner Bürger würde sich das künftige Palästina einer nationalen Definition eher entziehen. Einem im Ergebnis des nationalen Befreiungskampfes der Palästinenser entstandenen Palästina wäre es freilich kaum zu verübeln, sich in seiner arabischen Identität zu definieren. Zumindest das Recht, als Titular nation aufzutreten, das heißt das Land Palästina und nicht Israel zu nennen, würde man den Palästinensern kaum absprechen können.

Nicht ohne Widerspruch blieb auf der Konferenz die Beschreibung des anzustrebenden Staates als »säkular«. Ohnedies könne nur ein säkularer Staat ein demokratischer sein. Mit der Betonung seines säkularen Charakters würde ein künstliches Hindernis für das Bündnis mit islamischen Kräften errichtet werden, lautete der Einwand.

»Landesverräter«

Gegenwärtig und auch in absehbarer Zukunft muß davon ausgegangen werden, daß die überwiegende Mehrheit der israelischen Gesellschaft der Perspektive eines demokratischen säkularen Staates in ganz Palästina absolut feindselig gegenübersteht. Aus ideologischen Gründen: die Identifizierung von Israel und Zionismus ist weitgehend ungebrochen. Aber auch aus durchaus praktischen Gründen. In einem gleiche Rechte für all seine Bürger garantierenden Gemeinwesen würden die Juden ihre Vorrechte gegenüber den Palästinensern (zumindest auf dem Papier) einbüßen. Da der neue Staat sich der Verpflichtung, die nicht rückkehrwilligen Vertriebenen zu entschädigen, nicht entziehen könnte und dies wohl auch nicht vorhaben dürfte, müßte die israelische Wohlstandsgesellschaft schwere Einbußen hinnehmen. Dazu käme, daß das Land seine herausragende Stellung als Waffenexporteur verlieren würde. Auch hielte sich der Anreiz der USA, ein friedlich gewordenes Israel/Palästina weiter zu unterstützen, durchaus in Grenzen.

So sehr eine südafrikanische Lösung für Palästina, das heißt ein Sturz des israelischen Apartheid-Regimes zu begrüßen wäre, so wenig läßt sich die in Südafrika nach dem Sieg des ANC eingetretene Entwicklung als leuchtendes Beispiel anführen. Das Post-Apartheid-System hat der schwarzen Bevölkerung nur die politische Gleichberechtigung gebracht. Wirtschaftlich hat das Ende der offenen Rassentrennung den Weißen und Indern mehr genutzt als der nach wie vor in elenden Verhältnissen lebenden autochthonen Bevölkerung. Eine ähnliche Entwicklung zuungusten der Unterprivilegierten wäre auch in einem »befreiten Palästina« zu erwarten, sollte dem politischen Umsturz kein Eingriff in die Eigentumsverhältnisse folgen.

Wie Ilan Pappe im Gespräch mit dieser Zeitung erzählte, findet die Einstaatenlösung auf der Grundlage gleicher Rechte für Juden und Palästinenser im akademischen Diskurs zunehmend Anhänger. Die radikalzionistische Webseite isracampus.org.il führt eine lange Liste all jener Wissenschaftler, die sie des »Landesverrats« für schuldig hält. Der Linkszionismus mit seiner Kibbuz-Romantik, der über Jahrzehnte das Bild Israels als Bastion des Fortschritts inmitten arabisch-feudaler Rückständigkeit geprägt hatte, droht völlig von der Bildfläche zu verschwinden. Auf der einen Seite ist die extreme Rechte, die den Palästinensern als nationales Kollektiv mehr oder weniger offen das Existenzrecht abspricht, absolut vorherrschend geworden. Auf der anderen Seite verliert der Zionismus zunehmend an Überzeugungskraft, was sich in postzionistischen Positionen äußert, denen zufolge die Existenz Israels nicht unbedingt an den Zionismus gebunden sei. In dem Maße, in dem es vorstellbar wird, daß die jüdische Existenz in der Region auch jenseits eines exklusiv jüdischen Staates möglich sein könnte, verschärfen die Hardcore-Zionisten ihre ideologische Kampagne, die in ihrer Unerbittlichkeit und maßlosen Demagogie bereits totalitäre Züge angenommen hat. Wer sich nicht dem Antisemitismus-Vorwurf aussetzen will, hat das Existenzrecht Israels als Staat des jüdischen Volkes ohne Wenn und Aber anzuerkennen. Eine Sichtweise, die bis hinein in die deutsche Linkspartei internationaler common sense geworden ist.

Der Ruf nach der Einstaatenlösung ist nicht, wie das israelische Außenministerium behauptet, gleichbedeutend mit dem Ruf nach der Zerstörung Israels. Sehr wohl aber wäre eine Einstaatenlösung auf der Grundlage gleicher Rechte für Juden und Palästinenser gleichbedeutend mit dem Ende des Zionismus. Das aber stellt den Zionismus und nicht die Demokratie vor ein Legitimationsproblem.