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Samstag, 9. Februar 2013

Schutz für eine palästinensische Knesset-Abgeordnete

Schutz für eine palästinensische Knesset-Abgeordnete

Annette Groth (Die Linke) mit Stéphane Hessels Buch "Empört Euch!" © DBT/Melde








Vor zwei Jahren hat Annette Groth (Die Linke) für die palästinensisch-israelische Knesset-Abgeordnete Hanin Zoabi eine Patenschaft im Rahmen von "Parlamentarier schützen Parlamentarier"übernommen. Ziel des vom Bundestag 2003 gegründeten Programms ist es, internationale Öffentlichkeit für die Lage von Menschenrechtsaktivisten und Oppositionspolitikern zu erzeugen, die verfolgt oder von politischen Repressionen betroffen sind. Zoabi, der wegen ihrer Teilnahme an der umstrittenen Gaza-Friedensflotte parlamentarische Rechte entzogen wurden, muss fürchten, ihre israelische Staatsbürgerschaft zu verlieren.

Protest gegen die Gaza-Blockade

Was Annette Groth und Hanin Zoabi gemeinsam haben? Auf den ersten Blick nicht viel — auf den zweiten allerdings umso mehr: Die eine ist evangelische Christin und studierte Soziologin, geboren im ostwestfälischen Gadderbaum und seit 2009 menschenrechtspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag. Die andere stammt aus Nazareth, ist Palästinenserin mit israelischem Pass, Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin und sitzt 2009 für die linke Balad-Partei in der Knesset, dem israelischen Parlament. Was die Frauen eint, ist ihre Solidarität mit den Palästinensern und ihr Protest gegen die Blockade des Gaza-Streifens durch Israel.

"Akt der Piraterie"

So kreuzen sich die Wege der 54-jährigen Groth und der 43-jährigen Zoabi auf der "Mavi Marmara", jenem türkischen Schiff, das als Teil der "Gaza-Friedensflotte" am 31. Mai 2010 vom israelischen Militär gewaltsam daran gehindert wird, Hilfsgüter nach Gaza zu bringen. Neun Menschen sterben bei diesem Angriff, den beide Politikerinnen später als "Akt der Piraterie" geißeln.
Der Angriff der israelischen Marine löst international Bestürzung und Empörung aus, doch es gibt auch Stimmen, die die humanitären Absichten der Flotte infrage stellen und deren Initiatoren von der türkischen Hilfsorganisation IHH in die Nähe der radikal-islamischen Hamas rücken.

Staatsbürgerschaft steht auf dem Spiel

Während Annette Groth deswegen auch innerparteilich in die Kritik gerät, bringt die Teilnahme am Gaza-Hilfskonvoi Hanin Zoabi in eine Situation, die sie selbst als "Hexenjagd" beschreibt: Sie erhält Morddrohungen, wird in der Knesset als Verräterin und Terroristin, beschimpft, verliert schließlich im Juli 2010 parlamentarische Privilegien wie etwa ihren diplomatischen Pass.
Als der Innenminister Eli Jischai von der orthodoxen Schas-Partei die Staatsanwaltschaft offiziell prüfen lässt, ihr die politische Immunität und ihre israelische Staatsbürgerschaft zu entziehen, bekommt die Knesset-Abgeordnete unerwartete Unterstützung aus Deutschland: "Als ich von den Drohungen hörte, habe ich mich sofort an ,Parlamentarier schützen Parlamentarier’ gewandt und vorgeschlagen, Hanin Zoabi ins Programm aufzunehmen", sagt Groth, die Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe sowie im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist.

"Größtmöglichen Schutz geben"

Seit zwei Jahren tritt die deutsche Parlamentarierin nun schon als Patin für die Palästinenserin auf. Das Ziel ist klar: "Ich möchte ihr den größtmöglichen Schutz durch Öffentlichkeit geben", sagt Groth.
Dafür nutzt die Abgeordnete zum einen ihre internationalen Kontakte, die sie unter anderem als Mitarbeiterin des UN-Flüchtlingshilfswerks in Genf gesammelt hat, zum anderen weist sie regelmäßig in auf Deutsch und Englisch verfassten Pressemitteilungen auf die Situation ihres Schützlings hin — ebenso wie auf die aus ihrer Sicht besorgniserregenden politischen Entwicklungen in Israel.

Gespräch mit dem israelischen Botschafter

Vor allem die Ankündigung der israelischen Regierung, künftig nicht mehr mit dem UN-Menschenrechtsrat zusammenzuarbeiten, findet Groth bedenklich. "Alle zwei Jahre muss jedes Land einen Bericht über die Menschenrechtssituation abgeben. Dieser Bericht wäre für Israel 2013 fällig gewesen."
Die Besorgnis über die jüngsten politischen Entwicklungen teilen auch die anderen Mitglieder des Menschenrechtsausschusses im Bundestag: "Wir haben dem israelischen Botschafter in einem gemeinsamen Schreiben unsere Sorge zum Ausdruck gebracht und zu einem Gespräch eingeladen", sagt Groth. Dieses werde nach der Sommerpause stattfinden.

"Wenn sie sich meldet, brennt es"

Auch Zoabi hat sie in den vergangenen zwei Jahren mehrmals zum Gespräch getroffen: Im letzten Jahr kam die Palästinenserin auf Einladung der Partei Die Linke nach Deutschland, um unter anderem in Berlin und Stuttgart über ihre Situation und die anderer arabischstämmiger Politiker in Israel zu berichten.
Zuletzt sei jedoch der Kontakt seltener geworden, sagt Groth. Aber das sei ein gutes Zeichen: "No news are good news. Wenn sie sich meldet, weiß ich, dass es brennt."

Protestschreiben an Regierungen

Wie schnell es plötzlich "brennen" kann, hat sie bereits erlebt. Im November 2011 bekommt Groth die Meldung, dass der Ethikrat der Knesset einen erneuten Anlauf nimmt, um Zoabi die Staatsbürgerschaft abzuerkennen. Der Auslöser: Die palästinensische Abgeordnete nimmt am dritten "Russel-Tribunal" in Kapstadt teil, einer Nichtregierungsorganisation, die untersuchen will, ob "die israelischen Praktiken gegen das Volk der Palästinenser das Apartheitsverbot des Völkerrechts verletzen".
Auch die Bundestagsabgeordnete ist beim Tribunal dabei. "Als ich hörte, was in der Knesset passiert, habe ich das Tribunal sofort informiert, dass Zoabi unter meinen Schutz steht", berichtet Groth. Daraufhin hätten die Veranstalter sofort Protestschreiben an die israelische und die südafrikanische Regierung verschickt — außerdem an die Regierungen aller Länder, aus denen die Jurymitglieder des Tribunals stammen, darunter die USA, Großbritannien und Spanien. "Dann wurde verhandelt. Es musste ja sichergestellt werden, dass Hanin wieder nach Israel einreisen kann, wenn sie aus Südafrika wegfliegt."

"Außenminister muss aktiv werden"

Der Protest zeigt Wirkung: Zoabi kann nach Israel zurückkehren. Die Gefahr des Verlusts der Staatsangehörigkeit ist gebannt. Allerdings nur für den Moment, denn dass sie vollends ausgestanden ist, glaubt Groth nicht.
Doch was kann sie tun, wenn die Knesset-Abgeordnete ihren israelischen Pass tatsächlich verliert? Groth sieht für einen Moment ratlos aus: "Das ist die offene Frage. So etwas ist zuvor noch nie ausgetestet worden. Ich meine aber, dass dann Außenminister Westerwelle im Programm aktiv werden und seine Kollegen davon in Kenntnis setzen muss, dass es so nicht geht. Das ist doch eine krasse Maßnahme, einem Menschen seine Staatsbürgerschaft zu entziehen!" (sas)

Freitag, 11. Mai 2012

Debatte im Bundestag um die Palästinensischen Gefangenen




Sehr geehrte Damen und Herren, 
Liebe Palästinafreunde,


 in der Plenarsitzung des deutschen Bundestages vom 09.05.2012 hat Herrn MdB, Wolfgang Gehrcke/ Die Linke, 2 Fragen an die Staatsministerin Cornelia Pieper gestellt.


 Die Fragen beziehen sich auf die Lage der streikenden palästinensischen Gefangenen in israelischer Haft.


 1. Wird sich die Bundesregierung gegenüber der israelischen Regierung für die Verbesserung der Haftbedingungen der palästinensischen Häftlinge. 


Um die Debatte zu Frage 1 schauen Sie sich bitte das Video oben an. 


2. Mit welchen Maßnahmen unterstützt die Bundesregierung das unter Verantwortung des Menschenrechtsausschusses stehende Programm „Parlamentarier schützen Parlamentarier“insbesondere in Bezug auf Aktivitäten von Abgeordneten für von ihnen betreute Kolleginnen und Kollegen, insbesondere in Bezug auf Marwan Barghouti ?


Um die Debatte zu Frage 2   schauen Sie sich bitte das Video unten an




 

Sonntag, 29. Mai 2011

Solidarität mit Inge Höger

Deutschlands MOTTO:
"Meinungsfreiheit nein danke, Maulkorb ja bitte!"

Die Antisemitismuskeule rotiert wieder und das in einem Land, wo die Grundrechte fundamental sein sollten. 
Jedoch gelten diese nicht, wenn man die eigene Kritik gegen die Besatzungsmacht Israel richtet. 
Politiker sowie Journalisten überlegen es sich mindestens zwei Mal, bevor sie Ihre Kritik gegen Israel öffentlich kundgeben. 
Je höher das Amt, desto massiver sind die Auswirkungen dieser politischen Waffe. 
Aktuell ist die Bundestagsabgeordnete Inge Höger betroffen. 
Ihr drohen jetzt schwere Sanktionen, nur weil Sie sich für Menschenrechte, Wahrheit und Gerechtigkeit in Palästina angergiert hat.
 Um zu verhindern, dass Israel weiterhin mit der niederträchtigen Taktik Erfolg hat, müssen die Personen unterstützt werden, die im Kreuzfeuer dieser politischen Waffe stehen.

 Daher begrüßen wir jede solidarische Unterstützung, die der Frau Höger in Ihrer jetzigen Lage weiterhelfen könnte.


Donnerstag, 4. November 2010

Den Frieden befördern – Politische Gefangene in Israel freilassen


Deutscher Bundestag Drucksache 17/3545


17. Wahlperiode 27. 10. 2010


Antrag
der Fraktion DIE LINKE.


Den Frieden befördern – Politische Gefangene in Israel freilassen


 Der Bundestag wolle beschließen:


 Zurzeit sitzen in israelischen Gefängnissen mehr als 6 180 palästinensische
 Gefangene – unter ihnen auch politische – ein (Stand: Oktober 2010, Addameer
 Prisoners Support and Human Rights Associantion). Darunter befinden sich
 neun Mitglieder des palästinensischen Legislativrats und 264 Jugendliche und
 Kinder. Nach Einschätzung mehrerer Menschenrechtsorganisationen wurden
 Gefangene auch gefoltert. Der politische Gefangene Nael Al-Barghouti befin-
 det sich bereits seit dem 4. April 1978 im Gefängnis.


 203 politische Gefangene befinden sich in so genannter Administrativhaft,
 darunter drei Frauen und zwei Jugendliche (Stand: August 2010). Diese Gefan-
 genen bleiben ohne Anklage, ohne Recht auf ein Gerichtsverfahren im Gefäng-
 nis. Sie werden aufgrund „geheimer Informationen“ festgehalten. Grundlage
 dieser Administrativhaft ist die militärische Anordnung 1591, wonach das
 israelische Militär ermächtigt ist, palästinensische Zivilistinnen und Zivilisten
 ohne Begründung bis zu 6 Monate einzusperren. Kurz vor Ablauf der Frist
 kann die Gefangennahme beliebig oft verlängert werden.


 Die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) hat Israel zuletzt am 29. Juli
 2010 für seine Praxis der Administrativhaft kritisiert.


 Ebenso wie sich der Deutsche Bundestag für die Freilassung von Gilad Shalit
 eingesetzt hat, fordert er von der israelischen Regierung die Freilassung der
 palästinensischen politischen Gefangenen in Israel, darüber hinaus die Auf-
 hebung der militärischen Sondergerichtsbarkeit in den besetzten palästinen-
 sischen Gebieten und die Abschaffung der Administrativhaft.


 Der Deutsche Bundestag appelliert an die israelische Regierung, bis zur Frei-
 lassung der Gefangenen die Menschenrechte zu wahren. Dies gilt für die medi-
 zinische Behandlung, die sanitäre Grundversorgung und die Ernährung. Außer-
 dem ist den Gefangenen regelmäßiger Kontakt zu ihren Familien zu gewähren.
 Das gilt insbesondere für die 698 Gefangenen aus dem Gazastreifen, denen seit
 Juni 2007 jeglicher Familienbesuch verweigert wird.


 Berlin, den 27. Oktober 2010


 Dr. Gregor Gysi und Fraktion