Dienstag, 2. November 2010

Offener Brief


Sehr geehrter Herr Verteidigungsminister,

Sie sind von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in deren Einladung als Schirmherr der Veranstaltung genannt:

Einladung
zu unserem 34. Benefizkonzert, dem 14. Rabin-Gedenkkonzert
am Sonntag, dem 7. Nov. 20109, 18.00 Uhr
im Großen Sendesaal des RBB, Masurenallee 8-14 (am Funkturm)
unter der Schirmherrschaft von Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg
und S.E. Yoram Ben-Zeev, Botschafter des Staates Israel


Weiter heißt es in der Einladung: Der Erlös dieses Konzerts wird in diesem Jahr anläßlich des 90-jährigen Jubiläums von Keren Hayesod dem Projekt „Zukunft der Jugend in Ma’alot“ im Norden Israels, das sich zum Ziel gesetzt hat, gefährdete Kinder und Jugendliche zu unterstützen, zu Gute kommen.

Wir haben bei http://www.keren-hayesod.de/ ein wenig nachgelesen, was Keren Hayesod ist. Es ist nicht zu erwarten, dass diese Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, so viele Juden aus aller Welt wie möglich „heim zu holen“ ins gelobte Land, ohne Rücksicht darauf, dass dieses Land seit Jahrhunderten besiedelt ist, seit Jahrhunderten Heimat von Menschen verschiedener Religionen, verschiedener Herkunft ist, es ist nicht zu erwarten, dass diese –wie es in der Selbstdarstellung heißt—weitweit führende Organisation für das „fund raising“ für Israel und für die Ansiedlung von jüdischen Menschen in Israel, von denen ein Großteil angesiedelt wurde in illegal auf palästinensischem Territorium errichteten Siedlungen im Westjordanland, es ist nicht zu erwarten, dass diese Organisation irgendwo in ihrer Darstellung das Wort „Palästina“ oder das Wort „Palästinenser“ erwähnt. Wohl aber ist zu erwarten, dass ein deutscher Politiker, der sich zum „Schirmherr“ für eine Veranstaltung zur 90-Jahr-Feier machen lässt, wenigstens ein Wort für die Kollateralschäden der fortdauernden jüdischen Siedlung in Palästina äußert: das Geld, mit dem Keren Hayesod seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts den Aufkauf arabischen Landes meist von Großgrundbesitzern und die daraufhin folgende Vertreibung der abhängigen Landbevölkerung betrieben hat, hat den Grundstein gelegt für den blutigen und andauernden Nahostkonflikt.

Sehr geehrter Herr Minister, wir sind gespannt, wie Sie in dieser schwierigen Situation agieren werden!


Wir sind die Stimmen der Wähler

FatehYouth - Germany

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