Sonntag, 29. April 2012

13. Tag Hungerstreik geht weiter


Das israelische Regime hat zur Brechung des Hungerstreiks palästinensischer Gefangener deren Anführer ins Ashkelon Gefängnis eingesperrt.


Die Nachrichtenwebseite Felestin al-Youm schrieb am gestrigen Samstag, das israelische Regime habe aus diesem Anlass die Führer der palästinensischen Gefangenen im Gefängnis Ashkelon im Westen der besetzten palästinensischen Gebiete eingesperrt.


Seit 13 Tagen befinden sich die palästinensischen Gefangenen im Hungerstreik um gegen die misserable Lage in den Gefängnissen und die Vorenthaltung ihrer Rechte zu protestieren.


Der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas begrüsste den am 17. April begonnenen Hungerstreik von inzwischen 1350 Häftlingen. Er sei Teil «ihres permanenten Kampfes für die eigene Freiheit und die ihres Volkes».


Anfang Mai wollen sich weitere Gefangene dem Hungerstreik anschließen.

Samstag, 28. April 2012

Maßnahmen gegen Palästinenser im Hungerstreik

JERUSALEM (inn) - Mehr als 1.200 Palästinenser in israelischen Gefängnissen befinden sich derzeit im Hungerstreik. Nun hat Israels Gefängnisbehörde Strafmaßnahmen gegen die Beteiligten eingeleitet. Unter anderem wurden Besuche von Familienangehörigen gestrichen. Unterdessen gab ein Zweig der OPEC bekannt, er werde die palästinensischen Gefangenen mit einem Preis unterstützen.

Wie Sivian Weizman von der Gefängnisbehörde laut der Tageszeitung "Yediot Aharonot" mitteilte, werden Häftlinge, die sich an der Nahrungsverweigerung beteiligen, von denjenigen getrennt, die nicht bei dem Streik mitmachen. Außerdem seien elektronische Gegenstände konfisziert worden.

Der "Kampf der leeren Mägen", wie der Hungerstreik von den Organisatoren genannt wird, hatte am vergangenen Dienstag begonnen. Die Beteiligten hatten angekündigt, sie würden von nun an nur noch Wasser und Salz zu sich nehmen. Ein Ende des Streikes ist offen. Die Gefangenen fordern bessere Haftbedingungen und ein Ende der Verwaltungshaft. Diese erlaubt es israelischen Sicherheitskräften, Verdächtige festzunehmen, ohne sie über die Anschuldigungen zu informieren. Die Personen können bis zu sechs Monate ohne Gerichtsverhandlung festgehalten werden. Die Strafe kann wiederholt verlängert werden.

OFID-Preis für Palästinenser

Unterdessen kündigte der OPEC-Fonds für Internationale Entwicklung (OFID) Unterstützung für die Angehörigen palästinensischer Häftlinge und ehemalige Gefangene an. Die Einrichtung der Organisation Erdölexportierender Länder (OPEC) vergibt jährlich einen Preis für Entwicklung, den "Fund Award for Development". Die mit 100.000 Dollar dotierte Auszeichnung soll in diesem Jahr den Palästinensern zugute kommen.

Der palästinensische Minister für die Angelegenheiten von Gefangenen, Issa Karake, bezeichnete den Preis als ein politisches Geschenk. "Das hat international symbolische Bedeutung und ist eine Unterstützung der Bemühungen, die Gefangenen zu befreien und Israels bedrückende Maßnahmen gegen sie zu verurteilen", so Karake laut der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an".

OFID gehören derzeit folgende Mitgliedstaaten an: Algerien, Gabun, Indonesien, der Iran, der Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria, Katar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela.

Donnerstag, 26. April 2012

Bericht: Gefängnisverwaltung verschärft Strafen für Hungerstreikende





Israels Gefängnisverwaltung verschärft die Strafmaßnahmen für die im Hungerstreik befindlichen Gefangenen. Damit sollen sie zur Beendigung des Protestes gezwungen werden. So die Information am heutigen Donnerstag, von Addameer, der Anwaltsgruppe aus Ramallah. 

In einer Pressemitteilung teilte Addameer mit, dass ca. 2000 Gefangene in Israels Haftanstalten im Hungerstreik stehen, um ein Ende der Adminstrativhaft (Vorbeugehaft), den willkürlichen Isolationsverfügungen und anderer Strafmaßnahmen zu erzwingen. Dazu kommen die Verweigerungen von Familienkontakten und Bildungsmaßnahmen. 

"Bei früheren Hungerstreiks hast die Gefängnisverwaltung die Strafverschärfung zur Unterminierung der Kampagne benutzt." So Addameer. 

Des Weiteren führen Gefängniswärter nächtliche Überfälle in den Gebäuden durch, persönliche Gegenstände werden beschlagnahmt, Gefangene ohne Vorankündigung in entlegene Haftzentren verlegt und Isolationshaft und Unterbrechung von Kontakten mit den Anwälten verfügt. 

Weiter heißt es in der Stellungnahme, dass 40 Gefangenen, die ihren Hungerstreik am gestrigen Mittwoch im Ofer-Gefängnis bei Ramallah begonnen hatten, die Verlegung in einen anderen Gebäudetrakt angekündigt wurde, wo ihnen jede Mitnahme persönlicher Gegenstände - außer Kleidungsstücke - verboten sei. 

Im Ashkelon-Haftzentrum erfahren die rund 150 Hungerstreikenden tägliche Überfälle und Durchsuchungen der Zellen durch Spezialkräfte der Verwaltung. Alle persönlichen Gegenstände werden weggenommen, selbst Nahrungsmittel, außer Salz und Wasser ! 

Adameer berichtete, dass verschiedene Häftlinge, darunter eine Frau, die sich am Hungerstreik beteiligen, sofort in Einzelhaft verlegt wurden. 

"7 von 8 Adminstrativhäftlingen, seit mehr als einem Monat im Hungerstreik, wurden in die Haftklinik des Ramleh-Gefängnisses verlegt, nachdem ihr Gesundheitszustand zur Besorgnis Anlass gab." 

Taher Halahleh und Bilal Diab, die gegen ihre Vorbeugehaft Klage eingelegt hatten, wurden am Dienstag von einem Gericht abgewiesen. Sie sind jetzt 58 Tage im Hungerstreik! 

Die Klage gegen die Administrativhaft von Hassan Safadi, seit 53 Tagen im Streik, wurde ebenfalls vom Israelischen Obersten Gericht am Dienstag zurückgewiesen. 

Ebenso die der beiden anderen Häftlinge - Omar Abu Shalal (50 Tage im Hungerstreik) und Jaafar Azzedine (seit 35 Tage im Hungerstreik). 

Muhamad Taj hungert nun den 40. Tag und verlangt als Kriegsgefangener behandelt zu werden und Mahmoud Sarsak - 35 Tage - der unter dem ungesetzlichen, israelischen Kombattanten-Gesetz steht, wurde ins Ramleh Gefängnishospital verlegt. 

Abdullah Barghouti im Rimon-Gefängnis streikt jetzt den 15. Tag. 

Addameer berichtet weiter, dass äußerste Besotgnis über den Gesundheitszustand allewr dieser Gefangenen angebracht ist und bisher in keinem der Fälle erforderliche medizinische Betreuung erfolgte. Unabhängigen Ärzten - gleich ob Israeli oder Palästinenser - wird der Krankenbesuch verweigert. 

Abschließend wurde erklärt, dass der Hungerstreik ungeachtet der sich verschärfenden Haftbedingungen weitergeführt und noch erweitert wird!

26.04.2012

Freunde Palästinas/WAFA

Samstag, 21. April 2012

Gelobtes Land - Regie: Peter Kosminsky


GELOBTES LAND (1/4) Unmittelbar, bevor die 18-jährige Erin zu ihrem Nach-Abiturs-Aufenthalt in Israel mit ihrer Freundin Eliza aufbricht, fällt ihr das Tagebuch ihres todkranken Großvaters Len in die Hände. Sie ist rasch fasziniert von dem gefahrvollen Soldatenleben des alten Mannes, den sie kaum kennt. Fassungslos entdeckt sie seine dramatischen Erlebnisse während der britischen Friedensmission nach dem Zweiten Weltkrieg in Palästina. Erin, auf sich alleine gestellt als Eliza ihren Wehrdienst beginnt, wird Zeugin der undurchschaubaren Komplexität des Lebens im heutigen Israel sowohl für Juden als auch Araber. Als Erin eintaucht in das Tagebuch, stößt sie auf die heute noch unbequemen Wahrheiten aus der Zeit, in der ihr Großvater in Palästina war, und die Gewalt und Grausamkeit, die er in den 40er Jahren miterleben musste. Im Haifa der Gegenwart geht ein Riss durch die Familie der Freundin: Elizas Bruder Paul kämpft militant gegen die Palästinenserpolitik seines Landes. Er macht Erin mit dem palästinensischen Omar, einem Aussteiger aus dem bewaffneten Untergrundkampf der Al-Aqsa-Brigaden, bekannt. Mit Unterstützung der Beiden lernt Erin auch die schockierenden Zustände jenseits der Checkpoints und der Mauern kennen, die die palästinensischen Dörfer abschirmen. (Großbritannien, 2011, 81mn) ARTE F

Freitag, 20. April 2012

Presseerklärung Biennale



solidarische Kundgebung für die palästinensischen Gefangenen

Mittwoch, den 25.April.2012
ab 18:00 Uhr
am Brandenburger Tor



Wir rufen alle freiheitsliebenden Menschen zu einer solidarischen Kundgebung auf

wir erwarten euch alle, vor allem unsere nicht palästinensischen Mitstreiter.

Seit dabei und sagst es weiter.

wichtig ist es in großen Mengen zu erscheinen

noch wichtiger ist es mit deutschsprachigen 
Plakaten und Aushängen 



Mittwoch, 18. April 2012

Zionistische Gewalt



Am Rande einer Kundgebung in der Westbank streckt ein Offizier einen Aktivisten mit dem Gewehrkolben nieder. Dummerweise handelte es sich um einen Ausländer. Und gefilmt wurde es auch.



Oberstleutnant Shalom Eisner schlägt zu. Aufgenommen am 12. April 2012 in der Nähe von Jericho im Westjordanland. (Video: Youtube/palreportsnablus)

Die israelische Armee hat wieder einmal einen Videoskandal. Am vergangenen Samstag trafen sich 250 pro-palästinensische Aktivisten im Westjordanland zu einer Radtour. Plötzlich trafen sie auf eine Gruppe israelischer Soldaten, welche die stille Protestaktion gewaltsam auflösten. Im Gemenge schlugr ein Offizier schlug völlig unvermittelt einem Aktivisten den Kolben seines Sturmgewehrs ins Gesicht. Die meisten waren palästinensische Jugendliche, aber der Leidtragende war dänischer Staatsbürger. Das ganze wurde zum Glück auch aus nächster Nähe gefilmt.

Oberstleutnant Shalom Eisner schlug
auch auf andere Aktivisten ein.(Bild: Keystone)



Sein dänisches Opfer, Andreas Ias, wurde am Samstag in einem palästinensischen Spital behandelt. Später sagte er gegenüber der israelischen Zeitung «Haaretz» , dass die aggressive Reaktion der israelischen Armee die Gruppe völlig unerwartet traf. «Wir sagten ihnen, dass wir nur eine Radtour durch das Jordantal machen wollen», sagte er. Doch diese verweigerte ihnen die Weiterfahrt wegen der Nähe zu einer israelischen Siedlung und begannen, auf die Jugendlichen einzuschlagen.


Oberstleutnant Eisner erklärte später seinerseits, der betreffende Aktivist habe ihn zuerst geschlagen und ihm zwei Finger gebrochen. Ias bezeichnet das als «komplette Lüge». Hätte er gewusst, was ihn erwartet, hätte er sich verteidigt. Doch der Schlag sei wie «aus dem Nichts» gekommen.


Hier ereignete sich der Vorfall:
(kri)




Dienstag, 3. April 2012

Marwan Barghouti aufgrund seiner Botschaft in Isolationshaft






In Dutzenden Städten in und um Palästina haben am 30. März, dem sogenannten Tag des Bodens, Zehntausende Palästinenser gegen die anhaltende israelische Besatzungspolitik protestiert. Die israelische Armee reagierte hart auf die friedlichen Proteste. Im Gazastreifen wurde nahe Beit Hanun ein 20jähriger Palästinenser, der sich mit einer Gruppe Demonstranten in Richtung eines Grenzpostens bewegte, erschossen. Im Westjordanland setzte die israelische Polizei Gummigeschosse und Tränengas ein und warf außerdem Schockgranaten und übelriechende Flüssigkeiten in die Menge. Ärzten zufolge mußten rund 200 Menschen nach dem Einatmen von Tränengas behandelt werden.

Harsch reagierten die israelischen Behörden am Montag auf einen Aufruf des inhaftierten Marwan ­Barghouti. Gegen den palästinensischen Spitzenpolitiker wurde eine einwöchige Isolationshaft verhängt. Zudem soll ihm im Anschluß drei Wochen der Zugang zur Gefängniskantine verwehrt werden. Barghoutis Vergehen: Bei einem Auftritt als Zeuge vor einem Gericht in Jerusalem hatte er der Presse am vergangenen Mittwoch gesagt, er »rufe das große palästinensische Volk zur Einheit, zum Zusammenhalt, zur Bildung einer Regierung der nationalen Einheit und zur Fortführung des friedlichen Volksaufstandes zur Beendigung der Besatzung auf«.

Barghouti war einer der Anführer des zweiten palästinensischen Volksaufstands (Intifada) ab dem Jahr 2000. Er wurde 2002 festgenommen und zwei Jahre später in Israel wegen angeblicher Beteiligung an tödlichen Anschlägen zu fünfmal lebenslänglicher Haft verurteilt. Der populäre Politiker war Generalsekretär der Palästinenserorganisation Fatah im Westjordanland und wurde als möglicher Nachfolger des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas gehandelt. Barghouti unterstützte den sogenannten Friedensprozeß von Oslo in den 1990er Jahren und lehnt Anschläge auf Zivilisten in Israel ab.