Donnerstag, 26. April 2012

Bericht: Gefängnisverwaltung verschärft Strafen für Hungerstreikende





Israels Gefängnisverwaltung verschärft die Strafmaßnahmen für die im Hungerstreik befindlichen Gefangenen. Damit sollen sie zur Beendigung des Protestes gezwungen werden. So die Information am heutigen Donnerstag, von Addameer, der Anwaltsgruppe aus Ramallah. 

In einer Pressemitteilung teilte Addameer mit, dass ca. 2000 Gefangene in Israels Haftanstalten im Hungerstreik stehen, um ein Ende der Adminstrativhaft (Vorbeugehaft), den willkürlichen Isolationsverfügungen und anderer Strafmaßnahmen zu erzwingen. Dazu kommen die Verweigerungen von Familienkontakten und Bildungsmaßnahmen. 

"Bei früheren Hungerstreiks hast die Gefängnisverwaltung die Strafverschärfung zur Unterminierung der Kampagne benutzt." So Addameer. 

Des Weiteren führen Gefängniswärter nächtliche Überfälle in den Gebäuden durch, persönliche Gegenstände werden beschlagnahmt, Gefangene ohne Vorankündigung in entlegene Haftzentren verlegt und Isolationshaft und Unterbrechung von Kontakten mit den Anwälten verfügt. 

Weiter heißt es in der Stellungnahme, dass 40 Gefangenen, die ihren Hungerstreik am gestrigen Mittwoch im Ofer-Gefängnis bei Ramallah begonnen hatten, die Verlegung in einen anderen Gebäudetrakt angekündigt wurde, wo ihnen jede Mitnahme persönlicher Gegenstände - außer Kleidungsstücke - verboten sei. 

Im Ashkelon-Haftzentrum erfahren die rund 150 Hungerstreikenden tägliche Überfälle und Durchsuchungen der Zellen durch Spezialkräfte der Verwaltung. Alle persönlichen Gegenstände werden weggenommen, selbst Nahrungsmittel, außer Salz und Wasser ! 

Adameer berichtete, dass verschiedene Häftlinge, darunter eine Frau, die sich am Hungerstreik beteiligen, sofort in Einzelhaft verlegt wurden. 

"7 von 8 Adminstrativhäftlingen, seit mehr als einem Monat im Hungerstreik, wurden in die Haftklinik des Ramleh-Gefängnisses verlegt, nachdem ihr Gesundheitszustand zur Besorgnis Anlass gab." 

Taher Halahleh und Bilal Diab, die gegen ihre Vorbeugehaft Klage eingelegt hatten, wurden am Dienstag von einem Gericht abgewiesen. Sie sind jetzt 58 Tage im Hungerstreik! 

Die Klage gegen die Administrativhaft von Hassan Safadi, seit 53 Tagen im Streik, wurde ebenfalls vom Israelischen Obersten Gericht am Dienstag zurückgewiesen. 

Ebenso die der beiden anderen Häftlinge - Omar Abu Shalal (50 Tage im Hungerstreik) und Jaafar Azzedine (seit 35 Tage im Hungerstreik). 

Muhamad Taj hungert nun den 40. Tag und verlangt als Kriegsgefangener behandelt zu werden und Mahmoud Sarsak - 35 Tage - der unter dem ungesetzlichen, israelischen Kombattanten-Gesetz steht, wurde ins Ramleh Gefängnishospital verlegt. 

Abdullah Barghouti im Rimon-Gefängnis streikt jetzt den 15. Tag. 

Addameer berichtet weiter, dass äußerste Besotgnis über den Gesundheitszustand allewr dieser Gefangenen angebracht ist und bisher in keinem der Fälle erforderliche medizinische Betreuung erfolgte. Unabhängigen Ärzten - gleich ob Israeli oder Palästinenser - wird der Krankenbesuch verweigert. 

Abschließend wurde erklärt, dass der Hungerstreik ungeachtet der sich verschärfenden Haftbedingungen weitergeführt und noch erweitert wird!

26.04.2012

Freunde Palästinas/WAFA

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