Samstag, 28. April 2012

Maßnahmen gegen Palästinenser im Hungerstreik

JERUSALEM (inn) - Mehr als 1.200 Palästinenser in israelischen Gefängnissen befinden sich derzeit im Hungerstreik. Nun hat Israels Gefängnisbehörde Strafmaßnahmen gegen die Beteiligten eingeleitet. Unter anderem wurden Besuche von Familienangehörigen gestrichen. Unterdessen gab ein Zweig der OPEC bekannt, er werde die palästinensischen Gefangenen mit einem Preis unterstützen.

Wie Sivian Weizman von der Gefängnisbehörde laut der Tageszeitung "Yediot Aharonot" mitteilte, werden Häftlinge, die sich an der Nahrungsverweigerung beteiligen, von denjenigen getrennt, die nicht bei dem Streik mitmachen. Außerdem seien elektronische Gegenstände konfisziert worden.

Der "Kampf der leeren Mägen", wie der Hungerstreik von den Organisatoren genannt wird, hatte am vergangenen Dienstag begonnen. Die Beteiligten hatten angekündigt, sie würden von nun an nur noch Wasser und Salz zu sich nehmen. Ein Ende des Streikes ist offen. Die Gefangenen fordern bessere Haftbedingungen und ein Ende der Verwaltungshaft. Diese erlaubt es israelischen Sicherheitskräften, Verdächtige festzunehmen, ohne sie über die Anschuldigungen zu informieren. Die Personen können bis zu sechs Monate ohne Gerichtsverhandlung festgehalten werden. Die Strafe kann wiederholt verlängert werden.

OFID-Preis für Palästinenser

Unterdessen kündigte der OPEC-Fonds für Internationale Entwicklung (OFID) Unterstützung für die Angehörigen palästinensischer Häftlinge und ehemalige Gefangene an. Die Einrichtung der Organisation Erdölexportierender Länder (OPEC) vergibt jährlich einen Preis für Entwicklung, den "Fund Award for Development". Die mit 100.000 Dollar dotierte Auszeichnung soll in diesem Jahr den Palästinensern zugute kommen.

Der palästinensische Minister für die Angelegenheiten von Gefangenen, Issa Karake, bezeichnete den Preis als ein politisches Geschenk. "Das hat international symbolische Bedeutung und ist eine Unterstützung der Bemühungen, die Gefangenen zu befreien und Israels bedrückende Maßnahmen gegen sie zu verurteilen", so Karake laut der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an".

OFID gehören derzeit folgende Mitgliedstaaten an: Algerien, Gabun, Indonesien, der Iran, der Irak, Kuwait, Libyen, Nigeria, Katar, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Venezuela.

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